Bürger stimmen gegen Autobahn-Südring

Landkreis · 10.046 Nein-Stimmen

(V. l.) Günter Heyland (Neubiberg), Thomas Loderer (Ottobrunn), Wolfgang Panzer (Unterhaching), Stefan Schelle (Oberhaching) sowie Angelika Steidle, (2. Brgm. Taufkirchen).  Foto: Kko

(V. l.) Günter Heyland (Neubiberg), Thomas Loderer (Ottobrunn), Wolfgang Panzer (Unterhaching), Stefan Schelle (Oberhaching) sowie Angelika Steidle, (2. Brgm. Taufkirchen). Foto: Kko

Landkreis · »Mit diesem Aufwind im Rücken können wir durchaus etwas erreichen«, sagte Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer und zeigte sich hocherfreut über den Ausgang der Unterschriftenaktion »Lärmschutz statt Südring«. 10 046 mal haben Bürger mit ihrem Namen dokumentiert, dass sie gegen den Autobahn-Südring sind.

Zu der Unterschriftenaktion hatten die Rathauschefs der Gemeinden Oberhaching, Taufkirchen, Unterhaching, Ottobrunn und Neubiberg in einer gemeinsamen Initiative aufgerufen. Die Unterschriftenlisten sollen jetzt an den Bayerischen Landtag sowie das Bundesverkehrsministerium weitergeleitet werden. »Unsere Bürger sehen deutlich, dass der Südring unseren Lebensraum im Hachinger Tal zerstört und nicht die versprochene Entlastung für die Gemeinden im Norden und Osten der Landeshauptstadt bringt«, betonte Panzer als Sprecher der eigens gegründeten Initiative »Lärmschutz statt Südring«. Die Aktion habe gezeigt, wie nachdrücklich ein effektiver Lärmschutz an den bereits vorhandenen Autobahnen von der Bevölkerung gefordert werde. Das besiegelten allein 3.249 Unterhachinger mit ihrem Namen.

Auch Oberhachings Rathauschef Stefan Schelle zeigte sich über das Engagement mehr als zufrieden: »3.268 Unterschriften allein aus Oberhaching sind ein deutliches Signal, das die Unsinnigkeit des Südrings dokumentiert«.

Man hoffe jetzt, mit diesen Zahlen und Erkenntnissen der Machbarkeitsstudie das Gespenst Südring für immer vertreiben zu können. »Wir wollen statt dessen an den bestehenden Autobahnen die Bedingungen verbessern«, so Schelles Fazit. Das unterschrieben weiterhin 3.200 Taufkirchner, 117 Ottobrunner sowie 212 Männer und Frauen aus Neubiberg.

»Es ist wichtig, dass die Diskussion über die Verkehrsentwicklung im Hachinger Tal nicht einschläft«, betonte auch Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland. Neubiberg würde von den Auswirkungen des Ringausbaus zwar nicht im gleichen Maße wie andere Gemeinden betroffen werden, dennoch zeige man sich mit den Nachbarn, die stärker betroffen seien, solidarisch.

Die Aktion hat sich auch deshalb als gut erwiesen, weil sie gezeigt hat, wie schnell und effizient die Gemeinden gemeinsam handlungsfähig seien, so das Fazit der Bürgermeisterrunde.

Für Wolfgang Panzer hat die Unterschriftenaktion zweierlei Hauptnutzen. Zum einen sei ihr Ziel natürlich die Verhinderung des Südrings, zum anderen mache sie doch eines deutlich: »Der Verkehr wird auch zukünftig nicht weniger werden, also brauchen wir einen guten Lärmschutz. Schließlich breitet sich der Verkehrslärm immer weiter aus. Es ist wichtig, dass die Bürger jetzt für dieses Thema sensibilisiert werden«.

Bereits im Vorfeld der Unterschriftenaktion hatten die Bürgermeister der fünf Gemeinden eine gemeinsame Resolution unterzeichnet. In dieser Erklärung an die Abgeordneten des Bayerischen Landtages wiesen sie darauf hin, das der Südring durch jede Art der Trassenführung den Natur- und Erholungsraum des Hachinger Tales wie auch des Perlacher Forstes gefährde und zu keiner spürbaren Entlastung der Gemeinden im Münchner Osten und Norden führe. Statt dessen forderten sie sofortige Lärmschutzmaßnahmen an den bereits bestehenden Autobahnen A 8 sowie A 995.

K. Kohnke

Artikel vom 24.06.2009
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