Michaeligymnasium bekommt neue Eingangsklasse – Umbau nicht geklärt

Berg am Laim · Unterricht im Keller

Der Pavillon des Michaeli-Gymnasiums ist marode, ein neuer, geschweige denn ein Umbau der Schule, nicht in Sicht.	Foto: Föll

Der Pavillon des Michaeli-Gymnasiums ist marode, ein neuer, geschweige denn ein Umbau der Schule, nicht in Sicht. Foto: Föll

Berg am Laim · »Das Flachdach ist undicht, der gesamte Pavillon ist schlicht marode und muss stetig geflickt werden«. Das kostet immer wieder Geld – Geld, das statt dessen bereits in die Erweiterung des Schulgebäudes fließen könnte. Angelika Loders ist ratlos: Als Schulleiterin des Michaeli-Gymnasiums in der Hachinger-Bach-Straße sieht sie sich tagtäglich mit der Überbelegung der Schule konfrontiert. Wird das Gebäude endlich erweitert? Gibt es einen neuen Pavillon? Wann? Sie hat darauf keine Antwort.

»Ich habe selbst auf eine Beschwerde hin noch immer keine Stellungnahme von der Stadt München bekommen«, erzählt sie. Und die sei als kommunaler Sachaufwandsträger klar in der Verantwortung. Sechs Eingangsklassen werden im kommenden Schuljahr am Michaeli-Gymnasium starten – eine Klasse mehr als im Vorjahr. »110 Abiturienten werden die Schule zwar verlassen, dem gegenüber stehen aber 195 neue Schüler«. Sieben Schüler aus den Landkreisen habe man abweisen müssen. Aktuell würden 1.180 Schüler am Gymnasium unterrichtet, im nächsten Schuljahr steige die Zahl auf mehr als 1.250. »Wir sind bis zur erlaubten Obergrenze von 33 Kindern pro Eingangsklasse restlos voll.«

Die Schule sei seit Jahren um fast 50 Prozent überbelegt. Für Loders bedeutet dies schlicht auch die Nutzung von Kellerräumen und mehr Nachmittagsunterricht. Es werde auch mehr Wanderklassen geben müssen. Das bedeutet für die Schüler, dass sie keinen festen Klassenraum haben, in dem beispielsweise Schulsachen deponiert werden können. Sie hofft auf endlich beginnende Ausbaumaßnahmen: »Die Mensa sollte verlängert werden und zwischen acht und zehn neue Klassenzimmer entstehen«. Nicht zu vergessen der Abriss des maroden Pavillons und dessen Ersatz – wodurch wieder acht Klassenzimmer gesichert wären.

Die Klärung der Situation liegen auch Stadträtin Beatrix Burkhardt und Stadtrat Dr. Georg Kronawitter am Herzen, die jüngst eine diesbezügliche Anfrage an die Stadt stellten. Immerhin: »Dringlicher Ersatz wegen Abnutzung« – so habe es bereits 2007 in einer Vorlage des Schulreferates dazu geheißen. Auch die Frage nach der Schaffung neuer Klassenräume, die ebenfalls 2007 für 2009 angekündigt waren, ging an die Stadt. »In der Regel dauert die Beantwortung einer Anfrage rund drei Wochen, deshalb liegt uns eine Antwort aktuell noch nicht vor«, erläutert Kronawitter. Dr. Stephanie Hentschel, Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA 15), Trudering/Riem, ergänzt: »Nach meinem Kenntnisstand ist die Fertigstellung der Erweiterung des Michaeli-Gymnasiums für September 2012 geplant«. Danach sei jedoch eine Brandschutzsanierung des Altbestands dringlich.

»Die Voruntersuchungen des Baureferates laufen derzeit«, berichtet Eva-Maria Volland, Pressesprecherin des Schul- und Kultusreferates. Man müsse nun schauen, was vor Ort möglich sei. »Wir werden dem Stadtrat im Herbst die Planungsergebnisse zum Beschluss vorlegen.« Es hätte sich alles verzögert, weil das Vorhaben an Komplexität immer mehr zugenommen habe. Angelika Loders setzt ihre Hoffnung derweil in den Bau des bereits genehmigten Truderinger Gymnasiums: »Es wäre für uns eine sehr große Entlastung“. Letztlich kämen viele der Michaeli-Schüler aus Trudering.

Insgesamt wechseln heuer 4811 Schülerinnen und Schüler in München von der Grundschule aufs Gymnasium – 189 Kinder mehr als im letzten Schuljahr. K. Kohnke

Artikel vom 23.06.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...