Ausstellung im pep zum »Wiederaufbau Berliner Schloss«

Neuperlach · Ein Zentrum für Völkerverständigung

Wilhelm von Boddien, Geschäftsführer Förderverein Wiederaufbau Berliner Schloss.	Foto: Föll

Wilhelm von Boddien, Geschäftsführer Förderverein Wiederaufbau Berliner Schloss. Foto: Föll

Neuperlach · Warum wirbt ein Hamburger in München für die Unterstützung des Wiederaufbaus des Berliner Schlosses? Eine rhetorische Frage an die Gäste der feierlichen Eröffnung der Ausstellung »Wiederaufbau Berliner Schloss« im pep am vergangenen Freitag, die der Geschäftsführer des gleichnamigen Fördervereins, Wilhelm von Boddien, und gebürtiger Hamburger gleich selbst beantwortete: »Berlin ist der Schmelztiegel für alle Deutschen und unsere Hauptstadt!«

Das Berliner Schloss habe eine große historische Bedeutung für ­alle Deutschen. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört und der Wiederaufbau sei bisher nicht möglich gewesen, »weil der Krieg bis zur Wiedervereinigung Deutschlands dauerte«, so von Boddien.

Einmaliges Zentrum

Die geplante Rekonstruierung der Schlossfassade und die Errichtung des Humboldtforums, für die 480 Millionen Euro veranschlagt sind, seien nicht pure Schöngeisterei, sondern hätten eine weit größere Bedeutung: »Es soll ein Ort der Völkerverständigung werden, er soll die Angst vor dem Fremden nehmen, und interaktiv uns Deutsche zum Nachdenken anregen«, erklärte von Boddien. Zusammen mit der bestehenden Museumsinsel entstehe hier ein einmaliges Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft, das es in keiner anderen europäischen Metropole gebe und auch keine andere europäische Stadt habe ein solches Zentrum der Völkerverständigung gewidmet. Anlässlich des 30. Jahrestages der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2015 soll das neue Berliner Schloss eröffnet werden.

60 Millionen fehlen noch

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Der Förderverein »Wiederaufbau Berliner Schloss« hat es sich auf die Fahnen geschrieben, 80 Millionen Euro für das Projekt zu sammeln. Rund 20 Millionen an Spenden konnte der Verein bereits verbuchen. In seinem Bemühen wird er von der ECE unterstützt, die die Wanderausstellung in 30 ihrer Center in ganz Deutschland zeigt. »Das pep war in Neuperlach schon immer ein wichtiger Teil der Gesellschaft und wir sehen uns in der Verantwortung, uns an solchen Projekten zu beteiligen«, erklärte pep Center-Manager Heinrich Hasselmann. In den vergangenen Jahren habe das pep bereits ähnliche Spendensammlungen erfolgreich organisiert, unter anderem für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, für die Restaurierung der Salvatorkirche in München oder die Rettung des Deutschen Theaters.

Die Ausstellung »Wiederaufbau Berliner Schloss«, die noch bis 27. Juni im Einkaufs-Center München-Neuperlach pep zu sehen ist, soll plakathaft zeigen, was in Berlin passiert, erklärte von Boddien. Sie umfasst eine Vielzahl von Informationstafeln und Exponaten, eine Steinmetzwerkstatt sowie Mal- und Bastelflächen für Kinder. In einem Shop kann man Souvenirs rund um das Berliner Schloss kaufen und auch auf verschiedene Weisen spenden.

Freundeskreis München

Übrigens: Der Förderverein Wiederaufbau Berliner Schloss hat auch einen Freundeskreis in München, der seit 2006 besteht und ebenfalls sehr aktiv ist. Wer noch mehr über das Berliner Schloss wissen und seinen Wiederaufbau unterstützen möchte, kann sich an Karin von Spaun, Tel. 0 81 52/31 72, E-Mail: karin.von.spaun@online.de wenden oder Renate Knall, Tel. 0 89/22 25 74. Sybille Föll

Artikel vom 23.06.2009
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