Sonderausstellung zum Aufbau des Berliner Schlosses

Machen Sie Geschichte!

In einer Steinmetzwerkstatt werden Schmuckstücke für das Berliner Schloss gefertigt.

In einer Steinmetzwerkstatt werden Schmuckstücke für das Berliner Schloss gefertigt.

Bis Ende 2009 wird deutschlandweit in rund 30 Shopping-Centern der ECE die Wanderausstellung »Berliner Schloss« gezeigt, die in Kooperation mit der ECE Projektmanagement GmbH entstanden ist. Vom 18. bis 26. Juni macht die Ausstellung Halt im Einkaufs-Center München-Neuperlach! Hier haben Sie die einmalige Gelegenheit, selbst Geschichte zu machen, denn der geplante Aufbau des historischen Schlosses braucht noch viele Unterstützer.

Lassen Sie sich in Stein verewigen!

Zum Beispiel besteht die Möglichkeit, einen Stein für das Berliner Schloss zu spenden. Als Dank wird der Name des Spenders dort eingemeißelt.

Aber auch wer nicht spenden möchte, wird von der informativen und abwechslungsreichen Ausstellung begeistert sein!

Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses geht auf eine Initiative des – völlig privat finanzierten – Fördervereins Berliner Schloss zurück, der 1993 mit der Errichtung einer 1 : 1-Schlosssimulation am Original-Standort Furore machte.

Der Förderverein Berliner Schloss e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, 80 Millionen Euro für die originalgetreue Rekonstruktion mit einer großen Spendensammlung beizusteuern. Die ECE hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Vorhaben zu unterstützen und somit den Wiederaufbau des Schlosses zu forcieren. Der Baubeginn ist laut Bundesbauministerium für 2010 vorgesehen. Wenn alles planmäßig läuft, wäre der Bau dann im Jahr 2014 bezugsfertig.

Den Architekturwettbewerb für das neue Berliner Schloss hat der Italiener Franco Stella gewonnen. Mit ihm kehren nicht nur die Barockfassaden des Äußeren und die des Schlüterhofs zurück, sondern auch die historische Kuppel! Es entsteht eine Verknüpfung von Alt und Neu, von moderner Nutzung und der Rekonstruktion des ehemaligen Schlosses.

Forum der Kunst und Wissenschaft

Auf dem Schlossplatz in der Mitte Berlins entsteht mit dem Humboldt-Forum ein Forum der Kunst, Kultur und Wissenschaft. Es ergänzt die dem klassischen Europa gewidmeten Museen auf der Nordhälfte der Spreeinsel durch den »fremden Blick« auf die außereuropäische Welt. In dieser Kooperation von Wissenschaft und Museen wird zugleich die alte Idee einer »Freistätte für Kunst und Wissenschaft« wiederholt, mit der die Gebrüder Humboldt schon im 19. Jahrhundert Museum und Universität zu verbinden suchten. Kultur-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen der Stadt werden ihre Kräfte bündeln, um einen Ort der Information, der Begegnung und des Vergnügens zu schaffen.

Am 22. April 2009 hat das Bundeskabinett die Gründung der Stiftung »Berliner Schloss – Humboldtforum« beschlossen. Die Stiftung wird Bauherrin des auf dem Berliner Schlossplatz geplanten Humboldtforums sein, das Projekt national und international repräsentieren und die Sammlung privater Spenden für die Rekonstruktion der barocken Fassaden unterstützen.

Toleranz und Völkerverständigung

Das Humboldtforum steht für Toleranz und Völkerverständigung. Es wird eine moderne Plattform für den Dialog der Kulturen in der Mitte Berlins sein. Hier werden Veranstaltungen, Vorträge, Diskussionen zu Globalisierung und kultureller Identität stattfinden.

Alles Wissenswerte zum Berliner Schloss

Die Wanderausstellung, die vom 18. bis 26. Juni zu Gast im pep ist, umfasst 28 informative und reich bebilderte Ausstellungstafeln, die die Geschichte und Zukunft des Berliner Schlosses dastellen. Außerdem können die pep-Besucher in einer Bildhauerwerkstatt mitverfolgen, wie dort Schmuckelemente für das Berliner Schloss gearbeitet werden. In einem Schloss-Shop gibt es hübsche Schloss-Artikel sowie Bildschirme, an denen man zusätzliche Informationen über das Berliner Schloss erhalten kann.

Weiterhin beinhaltet die Ausstellung mehrere Exponate, z.B. die über drei Meter große Skulptur der Borussia und ein Schloss-Modell. Ein zweisprachiger Audio Guide (deutsch und englisch) begleitet in einer einstündigen Führung durch die Ausstellung. Ausleihen kann man sie im Schloss-Shop. Für Kinder wird es eine Mal- und Bastelecke geben, wo tolle Bilder vom Berliner Schloss oder andere Werke kreiert werden können.

Alexander v. Humboldt

Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt (* 14. September 1769 in Berlin; † 6. Mai 1859 Berlin) war ein Naturforscher und Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft. Seine Forschungsreisen führten ihn über Europa hinaus nach Lateinamerika, in die USA sowie nach Zentralasien. Wissenschaftliche Feldforschung betrieb er persönlich unter anderem in den Bereichen Physik, Chemie, Geologie, Mineralogie, Vulkanologie (Überwindung des Neptunismus), Botanik (er begründete die Pflanzengeographie), Zoologie, Klimatologie (Isothermen), Ozeanographie und Astronomie, aber auch zu Fragen der Wirtschaftsgeographie, der Ethnologie und der Demographie. Zudem korrespondierte er bei der Erstellung seines publizistischen Werkes mit ungezählten internationalen Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen und schuf so ein wissenschaftliches Netzwerk eigener Prägung.

Historischer Abriss

  • Seit 1443 wurde am Schloss gebaut. Es stand über 200 Jahre lang als Burg (»Zwing Cölln«) und Renaissanceschloss in Cölln an der Langen Brücke über die Spree, neben dem damals noch unbedeutenden märkischen Städtchen Berlin.
  • 1535 – 1571: Unter Kurfürst Joachim II. wird die Burg Eisenzahns weitgehend abgetragen. An ihre Stelle tritt ein prächtiges Renaissanceschloss, dessen Vorbild heute noch in Torgau zu sehen ist.
  • 1640 bis 1688: Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm I. restauriert das während des 30-jährigen Krieges verfallene Schloss. Einige der berühmtesten Räume entstehen: Kugel- und Brautkammer, Braunschweigische Galerie. Sie existierten bis zum Brand 1945. Sein Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen legte an der Südseite der Dorotheenstadt eine ­Allee in West-Ostrichtung auf das Schloss hin an, den heutigen Boulevard »Unter den Linden«.
  • 1688 – 1713: Kurfürst Friedrich III., ab 1701 König Friedrich I. in Preußen. Unter ihm werden die größten und bedeutendsten Um- und Erweiterungsbauten am Schloss vorgenommen. Mit seiner Prunksucht ruiniert er finanziell die Mark.
  • 1701: Der bedeutendste deutsche Barockarchitekt und -bildhauer Andreas Schlüter wird 1699 zum Schlossbaumeister berufen. Er baut das Renaissanceschloss zur großartigsten Barockresidenz Deutschlands aus.
  • 1706 – 1713: Johann Eosander von Göthe wird Schlossbaumeister. Mit einem Hang zum Monumentalen verdoppelt er das Schloss. Er kann sein Werk nicht vollenden, weil der König 1713 stirbt. Dieser hinterlässt einen fast bankrotten Staat. Eosander wird vom neuen König Friedrich Wilhelm I. davongejagt.
  • 1713 – 1716: Trotz aller Sparsamkeit ließ der König das Schloss vollenden.
  • 1786 – 1797: König Friedrich Wilhelm II. richtete sich die wohl schönste Königswohnung im Schloss ein, die klassizistischen Königskammern im Lustgarten­flügel, und ließ ein großes Tor am Ende der Linden bauen: das Brandenburger Tor.
  • 1840 – 1861: König Friedrich Wilhelm IV. lässt von dem großen Berliner Ar­chitekten Karl Friedrich ­Schinkel den Lustgarten wieder gärtnerisch mit einem ­großen Rasenparterre und einer zentralen Fontäne anlegen.
  • 1888 – 1918: Kaiser Wilhelm II.: Intensive Bautätigkeit am Schloss. Stil: zumeist Neo-Barock. Abbruch des Schinkeldoms. Neubau einer riesigen Kuppelkirche.
  • 1918, Spätherbst: Revolution in Deutschland. Am 9. November dankt der Kaiser ab. Das Schloss wird von Arbeiter- und Soldatenräten besetzt und geplündert. Schwere Beschädigungen durch Granatbeschuss.
  • 1918 bis 1944: Das Schloss wird von diversen öffentlichen Einrichtungen belegt.
  • 1945, 3. Februar: Das Schloss brennt nach schweren Bombenschäden vier Tage lang. 1948 wird Berlin geteilt, das Schloss wegen angeblicher Baufälligkeit gesperrt. Am 7. September 1950 wird das Schloss auf Geheiß des SED-Vorsitzenden Walter Ulbricht gesprengt. An seine Stelle tritt der Marx-Engels-Platz.
  • 1974-1976: Der Palast der Republik wird errichtet. 1990 wird er aufgrund der hohen Asbestverseuchung geschlossen. Im Juli 2002 beschließt der Deutsche Bundestag mit überwältigender Mehrheit den Wiederaufbau des Schlosses.

Artikel vom 17.06.2009
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