Bayerns größter Fußballverein FC Stern hat Geburtstag

Trudering · Grund zum Feiern

Durch seine zahlreichen Jugendmannschaften avancierte der FC Stern zum größten Fußballverein Bayerns. Da laufen sogar die kleinen Löwen hinterher.  Foto: FC

Durch seine zahlreichen Jugendmannschaften avancierte der FC Stern zum größten Fußballverein Bayerns. Da laufen sogar die kleinen Löwen hinterher. Foto: FC

Trudering · Der Truderinger Traditionsverein FC Stern München 1919 e.V. hat in den nächsten Wochen gleich doppelten Grund zum Feiern. Zum einen begeht der Club Anfang Juli sein 90. Gründungsjubiläum, zum anderen können sich die Kicker über den Titel des größten Fußballvereins in ganz Bayern freuen.

Laut Statistik des Bayerischen Fußballverbandes ist der FC Stern an Platz 1 von 4363 Vereinen und mit 34 gemeldeten Mannschaften im Spielbetrieb noch vor den Münchner Großvereinen wie dem FC Bayern, TSV 1860 oder SpVgg Unterhaching.

Diesen Erfolg hat der FC Stern vor allem seiner Jugendarbeit und dem großen Angebot im Damenfußball zu verdanken. In Trudering stehen schon die Kleinsten von der G-Jugend (unter sieben Jahre) regelmäßig auf dem Platz in der Feldbergstraße. Für diese Arbeit und den landesweiten Rekord wird der FC im Rahmen der Feierlichkeiten zum 90-jährigen Jubiläum vom 2. bis zum 5. Juli durch den Fußballverband ausgezeichnet. Aber auch sonst wird an diesem Geburtstagsfest einiges geboten.

Die Festtage beginnen am Donnerstag, 2. Juli, um 17.30 Uhr mit einem Turnier der A-Junioren. Am Abend wird gegrillt. Den Freitag begehen die Fußballer ab 17.00 Uhr mit Turnieren der C- und B-Junioren und Juniorinnen, bevor im Festzelt unter dem Motte »Rock im (Stern)Park« Live-Auftritte der vier Nachwuchsbands »Lucky Fish«, »Dice«, »Dave a Marat« und »The Exclusive« aus dem Münchner Osten für Stimmung sorgen. Am Samstag startet das Programm um 9.00 Uhr mit Jugendturnieren der Kreisligamannschaften. Auch der Nike High­speed-Parcours wird vor Ort sein. Ein absoluter Höhepunkt wartet um 18.00 Uhr auf die Festbesucher: Der FC Sternstunden, die Promi-Fußballmannschaft des Bayerischen Rundfunks, tritt zum Benefizspiel gegen die Herrenmannschaft des FC Stern an. Nach dem Spiel gegen 20.00 Uhr lockt wieder ein unterhaltsamer Abend im Festzelt. Durch das Programm führt das Truderinger Urgestein Franz Luksch und seine mobile Disco. Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst und Fahnenweihe um 9.30 Uhr im Festzelt. Anschließend gibt es ein zünftiges Weißwurstfrühstück sowie verschiedene Festansprachen. Gegen 13.00 Uhr wird dann die Damenmannschaft ihren Einsatz haben. Als Gegner haben die Truderinger den österreichischen Bundes­ligisten FC Wacker Innsbruck gewinnen können.

Historie des FC Stern

Die Geschichte des FC Stern beginnt mit dem ersten Vorstand Josef Rödl, der sich mit seinen Freunden, den Brüdern Hermann, Gustav und Ludwig Günter sowie Matthias Vogl und Heini Weber regelmäß traf, um »wild« zu bolzen. Zusammen mit anderen Fußballbegeisterten bestritten die Freunde ihr erstes Spiel gegen den Schleißheimer Sportclub »Phönix«, der dieses Jahr ebenfalls seinen 90. Geburtstag feiert. Trotz einer 1:7-Niederlage wollten die Fußballer an einem regelmäßigen Spielbetrieb teilnehmen. Somit war am 8. September 1919 praktisch ein neuer Fußballverein geboren, der dann am Sportplatz an der Emmeramstraße in Haidhausen beheimatet war.

Im Jahr 1921 wurde im Zuge der Zusammenlegung mit einem anderen Fußballverein, der sich aufzulösen drohte der Name »FC Stern« angenommen.

Nach einigen Jahren der Anlaufphase und des Aufbaus konnten 1924/25 erste Meistertitel in der B- und A-Klasse errungen werden. Damit begann die wohl erfolgreichste Zeit des FC. Obwohl immer wieder gute Spieler zum TSV 1860 und FC Bayern wechselten, konnte sich der FC Stern in der Kreisliga, der damals zweithöchsten Spielklasse, halten. Dieser Erfolgsgeschichte setzte der Nationalsozialismus ein jähes Ende. Im Juni 1936 musste der FC Stern den Spielbetrieb einstellen, woraufhin kurz danach auch die Vereinsauflösung folgte. Nach dem Krieg fanden sich mit Karl Wolf und Max Lechner zwei Sportkameraden aus früheren Zeiten zusammen, die wieder einen Verein entstehen lassen wollten. So versammelten sich am 16. März 1946 insgesamt 17 Sportkameraden (davon 14 vom früheren FC Stern), um die Gründung des FC Stern-Eintracht zu beschließen. In den Folgejahren änderten sich mit den Spielstätten auch die sportlichen Leistungen. Ein ständiges Auf und Ab war die Folge. Im Jahr 1963 musste der alteingesessene Haidhauser Verein in den »fernen« Münchener Osten nach Trudering auf die dort neu errichtete Bezirkssportanlage an der Feldbergstraße und damit an den bis heute festen Standort ziehen. Hier erweiterte der FC sein Angebot nicht nur in der Fußball-Abteilung beständig. 1970 wurde die erste Frauenmannschaft gegründet. Lange ging diese Entwicklung so weiter bis zu einer kurzen Durststrecke in den 90ern als der Verein aus Mitgliedermangel – es waren damals nur knapp über 300 – kurz vor der Auflösung stand. Der Jugendarbeit ist es zu verdanken, dass sich der FC wieder fing. im Herbst des Jahres 2007 konnte der Verein dann sein 1.000. Mitglied vermelden. Damit stellten sich gerade bei den Damen auch wieder sportliche Erfolge ein. Die Krönung war für die erste Frauen-Fußballmannschaft der Meistertitel in der Bezirksoberliga und dem gleichzeitigen Aufstieg in die Landesliga in diesem Jahr.

Artikel vom 17.06.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...