Viele Möglichkeiten – aber immer zu Lasten anderer Ortsteile

Haar · Verkehrsgutachten "Umgehungsstraßen Grasbrunn" vorgestellt

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Es gibt viele Möglichkeiten, den Verkehr aus Grasbrunn, Harthausen und Neukeferloh zu bringen. Doch, so stellte der Verkehrsplaner Christoph Hessel fest, immer zu Lasten der anderen Ortsteile. Und das sollte nicht das Ziel der Planungen sein.

Neue Kennzahlen vorlegen Auf Grundlage von Verkehrszählungen, Kennzeichenerfassungen und Reisezeitmessungen wurden Verkehrsmodelle für die verschiedenen Ortsbereiche aufgebaut. Auch die Überlegung, dass sich das Verkehrsverhalten wegen der gestiegenen Kraftstoff-Preise und dem Umweltbewusstsein ändern wird, wurde Rechnung getragen. Hessel kommt allerdings zu folgender Erkenntnis: „Das Verkehrsverhalten wird sich ändern. Was aber nicht heißt, dass weniger gefahren wird. Vielmehr wird die Elektro-Motorisierung steigen.“ Also gilt es nach wie vor zu handeln und die noch von Bürgermeister Otto Bußjäger in Auftrag gegebene Studie mit Zahlen aus den Jahren 2005 bis 2008 voranzutreiben, mit neueren Kennziffern zu versehen und in konkrete Planungen einzusteigen.

Nur Gesamtlösung anvisieren Einige Planfälle hat Hessel aufgezeigt, die für Umgehungsstraßen geeignet wären. So ist die Nord-Ost-Umfahrung seiner Meinung nach nicht sinnvoll, denn der aus Grasbrunn heraus geleitete Verkehr wird nach Harthausen verlagert. Die Umfahrung durch die Öffnung der landwirtschaftlichen Unterführung bei Grasbrunn würde zwar eine Entlastung von 800 Fahrzeugen für den Ortsteil Grasbrunn bringen, könnte aber nach dem Modell insgesamt 2.700 Fahrzeuge neu fassen. Diese Idee wäre allerdings zu favorisieren, denn die anderen Ortsteile hätten dadurch keine Mehrbelastung. Die geplante Autobahn-Parallele unterstellt, dass sie länger als die Autobahn ist. Wenn der schon mehrfach besprochene Anschluss an die Kirchenstraße verwirklicht wird, so profitieren davon Grasbrunn und Neukeferloh. Wenn es keinen Anschluss gibt, so wird der gesamte Verkehr über die Ekkehartstraße geleitet, was keinen Sinn macht. Würde die Autobahn-Parallel bis zur B304 geführt werden, so hätte das negative Auswirkungen für Neukeferloh. Angesprochen wurde auch die optimierte Schaltung der Lichtsignalanlagen, z.B. an der B304 zur Vaterstettener Karl-Böhm-Straße oder zum Ostring oder zur M25, um den Verkehr zu entzerren.

Arbeitskreis wird gegründet „Ich empfehle Ihnen, nicht die Durchlässigkeit einzelner Ortsteile zuzulassen, sondern eine Gesamt-Lösung für die Gemeinde zu erreichen“, meinte Hessel abschließend. Anhand von neueren Verkehrserfassungszahlen werden in der nächsten Zeit Modelle angelegt, die auf eine Prognose-Perspektive bis 2025 zielen. Auf Vorschlag von Hannes Bußjäger (FW) soll eine Arbeitsgruppe mit Bürgern, die sich fachlich und persönlich engagieren wollen, gegründet werden. „Wir brauchen belastbare Ist-Daten“, meinte auch Johann Hiltmair (BFG) und befürwortete den Vorschlag eines Arbeitskreises. Auch Fachmann Hessel konnte sich damit anfreunden: „Die Diskussion muss jetzt anfangen.“

Artikel vom 17.06.2009
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