Neuer Seniorenbeirat für Schwabing: Günther Kaiser noch lang nicht amtsmüde

Schwabing · Über 20 Jahre »im Dienst«

Trotz zahlreicher Ehrenämter bleibt dem 84-jährigen Günther Kaiser noch ge­nügend Zeit, um die Rosen in seinem Garten zu genießen.	Foto: js

Trotz zahlreicher Ehrenämter bleibt dem 84-jährigen Günther Kaiser noch ge­nügend Zeit, um die Rosen in seinem Garten zu genießen. Foto: js

Schwabing · Günther Kaiser (CSU) ist nicht nur das älteste Mitglied des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12) – auch im Seniorenbeirat, dessen neue Amtszeit diesen Mittwoch begonnen hat, ist er von Anfang an mit dabei. Zum fünften Mal wurde der 84-Jährige im März in das Gremium gewählt. Inzwischen sieht er das Organ, das die Interessen älterer Bürger aus dem Viertel gegenüber der Stadt vertreten soll, jedoch eher kritisch.

Sein großer Vorteil sei, so Kaiser, dass er gleichzeitig Mitglied des BAs sei. »Über das Stadtteilparlament kann man oft mehr für die Menschen im Viertel bewirken als im Seniorenbeirat«.

Seit mehr als 20 Jahren setzt sich Kaiser für die Belange der über 60-Jährigen im Stadtteil ein. »Begonnen habe ich 1986«, berichtet der ehemalige Ingenieur, der in Schlesien geboren ist und seit 1947 in München lebt. Eine offizielle Einrichtung mit Anhörungsrechten gegenüber der Kommune habe es damals noch gar nicht gegeben. »Wir waren einfach eine Gruppe von Leuten, die sich für das Thema engagiert haben«, erzählt er.

Inzwischen ist der Seniorenbeirat eine feste Institution, die aus dem politischen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. »Die ersten Wahlen fanden vor 21 Jahren statt«, erinnert sich Kaiser. Seitdem haben ihn die Senioren aus Schwabing-Freimann immer wieder aufs Neue zu ihrem Vertreter erkoren. Seine Ziele habe das Gremium aber stets nur in sehr kleinen Schritten erreichen können. Dennoch hinterlässt das Organ seine Spuren im Stadtbild. Manchmal auch große: Lange gekämpft habe er etwa für ein zweites Alten- und Servicezentrum (ASZ) im Viertel: »Immer wieder haben wir darauf gedrängt, zusätzlich zum ASZ in der Siegesstraße eine weitere Einrichtung zu schaffen.« Schließlich sei das Sozialreferat aktiv geworden. Ergebnis: Das ASZ in der Edmund-Rumpler-Straße, seit 2004 beliebter Treffpunkt für die Senioren aus Freimann. Aber auch kleine Verbesserungen hat das Gremium erreicht: So wurden etwa vor fünf Jahren für die Kennzeichnung der öffentlichen Toiletten am Stachus und am Hauptbahnhof größere Schilder angebracht, die nun auch für Senioren gut zu erkennen sind. »Das ist auf unsere Arbeit zurückzuführen«, sagt Kaiser.

Im Allgemeinen könne man jedoch nur solch kleine Verbesserungen bewirken, klagt Kaiser. »Das hat zur Folge, dass viele Leute, die sich im Seniorenbeirat einsetzen, schnell wieder abspringen«, sagt er. Zudem sei es nicht einfach, Bewerber für das Amt zu finden. Bei der Wahl im März hätten sich fünf Kandidaten zur Verfügung gestellt. »So viele hatten wir aber noch nie«, sagt er.

Neben seinem politischem Engagement für die Senioren im Viertel ist Kaiser zudem seit sechs Jahren im Heimbeirat des Altenheims im Kieferngarten vertreten. Woher er die Energie für all seine Ehrenämter nimmt? Jeden Donnerstag trainiere er beim Seniorensport des ESV Freimann und gehe mit dem Verein »Jung gebliebene Senioren« wandern, erzählt er und lacht: »Ich habe sehr viel zu tun«. J. Stark

Artikel vom 16.06.2009
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