Musical „Rockville“ kommt ins Deutsche Theater

Fröttmaning rockt!

Kim Duddy: „Manchmal muss man an Dinge glauben, die man nicht sehen kann.“

Kim Duddy: „Manchmal muss man an Dinge glauben, die man nicht sehen kann.“

Mit einer Weltpremiere feiert der Musicalsommer im österreichischen Amstetten im Juli sein 20-jähriges Bestehen. Im Anschluss ist das Rockmusical „Rockville“ dann als exklusives deutsches Gastspiel im Deutschen Theater in Fröttmaning zu sehen. Wie schon die umjubelte Produktion „Carmen Cubana“ aus dem Jahr 2007 stammt „Rockville“ aus der Feder der bekannten Regisseurin und Choreographin Kim Duddy. Die gebürtige Amerikanerin blickt auf eine erfolgreiche Karriere im Showgeschäft zurück.

In New York studierte sie klassisches Ballett, kurze danach folgte schon der Ruf an den Broadway, der elf Jahre lang zu ihrer Heimat wurde. 1987 kam sie für „Cats“ an die Vereinigten Bühnen Wien. Als Choreographin zeichnet sie seither auch für zahlreiche andere erfolgreiche Musicals wie „West Side Story“, „Falco meets Amadeus“ und „Ich war noch niemals in New York“ verantwortlich. Wie schon bei „Carmen Cubana“ arbeitet Kim Duddy für „Rockville“ wieder mit den Komponisten Martin Gellner und Werner Stranka zusammen. Dem SamstagsBlatt stand die Autorin, Choreographin und Regisseurin Rede und Antwort.

Frau Duddy, Sie halten scheinbar die Fäden gerne selbst in der Hand.

Meine Choreographien sind stark erzählend, also liegt es nahe, dass ich auch Regie führe und mir letztendlich auch eine schöne Geschichte ausdenke und schreibe. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich die Möglichkeit habe all das zusammenzubringen und auszuprobieren.

Was hat Sie zu „Rockville“ inspiriert?

Rock, Kinder, Liebe und Hoffnung. Das waren die vier Dinge, die mir als erstes in den Sinn gekommen sind. Und ich wollte etwas Magisches in der Show haben. Die Energie von Kindern hat mich inspiriert, ihr Humor und wie weise sie oft sind. Ich wollte auch zeigen, wie drei Generationen zusammenfinden können, wenn sie mit einem gemeinsamen Problem konfrontiert sind. Und natürlich hat mich Musik inspiriert, wie sie uns entführen und eine Stimmung für jede Situation erzeugen kann.

Gibt es eine Botschaft in dem Stück?

Manchmal muss man an Dinge glauben, die man nicht sehen kann.

Für die Musik arbeiten Sie wieder mit Martin Gellner und Werner Stranka zusammen. Wie sieht das genau aus?

Wir haben genauso angefangen wie bei Carmen Cubana. Wir haben uns für einen Monat in einem Haus in Irland eingesperrt und über die Story gesprochen. Welche Musik wir an welcher Stelle brauchen. Dann haben wir geschrieben und am Ende des Tages wieder darüber gesprochen. Mann kann zwar nicht mit dem Finger schnippen und kreativ sein, aber die Disziplin, es zu versuchen, das ist der Schlüssel. Und das wurde zur Routine. Treffen, schreiben, treffen... Mit Martin und Werner fühlt sich das aber nie wie Arbeit an.

Und das musikalische Ergebnis?

Wir haben den verschiedenen Charakteren unterschiedliche Musik und dadurch ein Merkmal gegeben, an dem das Publikum sie erkennen kann. Die Hauptrolle ist ein etwa 40-jähriger Rockstar. Alles was er singt, ist Rock der typisch für diese Altersgruppe ist. Den Kindern haben wir einen viel moderneren Stil der Rockmusik verpasst. Wenn die Schutzengel auftauchen, gibt es Gospel und R&B, beim korrupten Politiker den klassischen alten Broadway-Sound. Die ältere Bevölkerung ist durch nostalgischen 40er-Jahre-Sound gekennzeichnet und die Sicherheitstruppen durch eine Mischung aus Heavy Metal, Rap und Funk.

Das Thema Kinder haben Sie ja schon angesprochen. Sie spielen eine wichtige Rolle in Ihrem neuen Stück. Zielen Sie bewusst auf ein junges Publikum?

Ich will zeigen, das die Kids heute die gleiche Art von Musik lieben, die auch ich in ihrem Alter gehört habe. Diese Musik bringt die Menschen zusammen und ich will damit alle Altersgruppen ansprechen. Die Senioren spielen ja eine ebenso wichtige Rolle in dieser Show.

Und was erhoffen Sie sich vom Münchner Publikum?

Ich hoffe, dass viele unterschiedliche Menschen kommen. Dass sie lachen, dass sie weinen und dass sie am Ende die Personen, mit denen sie gekommen sind, umarmen.

Artikel vom 10.06.2009
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