Jugendarbeit in Brunnthal liegt brach

Brunnthal · Schon wieder Personalwechsel

Brunnthal · Schon wieder Probleme mit dem Kreisjugendring: Seit Jahren gelingt es Brunnthal nicht, eine feste Bezugsperson der Jugendorganisation für die zwei Jugendzentren der Gemeinde zu halten.

Die Mitarbeiter des Kreisjugendrings verlassen die Gemeinde meist schon nach kurzer Zeit. Jetzt hat nach rund einem Jahr auch Katrin Schreyer wieder aus Brunnthal verabschiedet, was im Jugend- und Kulturausschuss mit Ärger zur Kenntnis genommen wurde.

»Es ist schade, dass bei uns keine kontinuierliche Jugendarbeit möglich scheint«, bedauert Bürgermeister Stefan Kern die Situation. Die Gründe für die ständig wechselnden Mitarbeiter gibt der Kreisjugendring mit der schwierigen Personalsituation und dem zu engen Raum des Hofoldinger Jugendtreffs im Keller des TSV an. Auch die schlechte Anbindung der Gemeinde an den öffentlichen Nahverkehr macht Brunnthal nicht gerade zu einer begehrten Arbeitsadresse für Sozialpädagogen. Nach der neuerlichen Demission droht die Jugendarbeit bis zum Herbst brach zu liegen, wenn der Kreisjugendring nicht sofort einen Ersatz bereitstellt.

Die Jugendzentren in Brunnthal und Hofolding müssen sonst bis September geschlossen bleiben, auch das Ferienprogramm des KJR in Brunnthal steht auf der Kippe. Doch Bürgermeister Stefan Kern konnte den Kreisjugendring zumindest diesbezüglich zu Zugeständnissen bewegen. Die Situation ist für die Gemeinde alles andere als erquicklich. Deshalb denken die Brunnthaler nach diesem erneuten Rückschlag darüber nach, eine Jugendarbeit in Eigenregie auf die Beine zu stellen, obwohl die offene Jugendarbeit des Kreisjugendrings vom Landkreis bezuschusst wird, Kern schlug in diesem Zusammenhang mehrere aus seiner Sicht geeignete und bislang nur ehrenamtlich engagierte Gemeindebürger vor, die dann fest angestellt werden könnten.

Damit fand der die Unterstützung seines Parteikollegen Thomas Mayer, der auch »gutes Geld nicht jemand Schlechtem nachschmeißen« will. Doch einige Ausschussmitglieder sahen eine handgestrickte Lösung als problematisch an. »Man braucht in der Jugendarbeit eine spezielle Befähigung«, sagte Arthur Wendelgaß (CSU), der die Arbeit des Kreisjugendrings ausdrücklich lobte. Er möchte deshalb die Organisation auffordern, ein Angebot abzugeben, wie sich die Sozialpädagogen ein »ideales« Arbeitsumfeld in Brunnthal vorstellen würde.

Kern stand dem Vorschlag indes skeptisch gegenüber. Die Mittel für zusätzliches Personal und einen besseren Raum für ein Jugendzentrum in Hofolding stünden der Gemeinde momentan nicht zur Verfügung. »So wird sich kein Erfolg einstellen«, glaubt Kern. Dennoch beschloss der Ausschuss zum einen die Ideal-Vorstellungen des Kreisjugendrings abzufragen, zum anderen auch geeignete Menschen in der Gemeinde anzusprechen, sodass die Jugendlichen baldmöglichst wieder in das »Sunshine« in Brunnthal und ins »Contact« in Hofolding zurückkehren können. egk

Artikel vom 10.06.2009
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