TSV Eching verliert 0:3 gegen Landsberg und steigt trotzdem auf

Eching · Sieg gelang mit der größten Niederlage

Der Glaube an die eigene Kraft hat den Echingern in dieser Saison nie gefehlt. Die T-Shirts zum Aufstieg waren schon gedruckt…	Foto: ba

Der Glaube an die eigene Kraft hat den Echingern in dieser Saison nie gefehlt. Die T-Shirts zum Aufstieg waren schon gedruckt… Foto: ba

Eching · Es war ein kurioser Moment, als am Samstag um 17.45 Uhr die Echinger Fußballer enttäuscht zu Boden sanken und nur wenige Meter weiter ihr Anhang Luftsprünge vor Freude machte. Der TSV Eching hatte sein Aufstiegsspiel zur Landesliga zwar mit einer unterirdischen Leistung 0:3 verloren, aber für den Aufstieg reichte es trotzdem Parallel siegte der oberbayerische Verein TSV Rain und sorgte mit seinem Bayernliga-Klassenerhalt für den Echinger Aufstieg.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erklärt. Die Echinger boten im wichtigsten Spiel der Saison eine der schwächsten Leistungen der vergangenen Jahre. Nach einem ordentlichen Beginn hatte Landsberg beim ersten Tor in der 12. Minute ganz leichtes Spiel. Auch beim zweiten Treffer stimmte fast nichts bei den Echingern. Das Team spielte verunsichert und nervös und hatte das Pech, dass der einzige echte Echinger Torschuss der ersten Hälfte von Murat Kilic am Pfosten endete. »Du brauchst eine Schlüsselszene – und die hatten wir heute nicht«, sagte später Trainerin Sissy Raith, »wir hatten doch nicht einmal starke fünf Minuten.« Als das Echinger Spiel fertig war, führte Rain zur Halbzeit 4:0, und der Aufstieg war fast klar. Für Sissy Raith war er kein Thema: »Ich kann mich nicht freuen, vielleicht in einer Stunde.«

So kam es dann auch. Ein paar Stunden später lachte die Ex-Nationalspielerin wieder: »Jetzt fühle ich mich als Aufsteiger, denn das haben wir uns in der Rückrunde verdient mit zehn Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage.« Die Trainerin bekam dann auch die obligatorische Bierdusche mitten im Sportheim. Auch ihr als Frau blieb das nicht erspart – und Raith wusste, welch besondere Anerkennung des Teams dies war. Die Trainerin vergaß in der Stunde des Erfolgs aber nicht, denen zu danken, die dafür wichtig waren. Dies war der Präsident Robert Hofmeier – »denn es war eine mutige Entscheidung, eine Trainerin zu engagieren.« Sie dachte aber auch an den in der Winterpause abgetretenen Coach Wolfgang Donders, »denn ohne ihn und seine Arbeit wäre dieser Erfolg nie möglich gewesen.«

Auf einmal ist der TSV Eching wieder nah dran an seiner ruhmreichen Bayernliga-Vergangenheit. In den letzten Jahren ging es dreimal abwärts, bis in die Niederungen der Bezirksliga, von wo aus die Echinger nun durchstarteten, mit zwei Aufstiegen in Serie. Der Traum von Präsident Hofmeier ist die Rückkehr in die Bayernliga, doch dieser dritte Aufstieg wird wohl noch etwas dauern. Es gilt erst einmal, in der Landesliga Fuß zu fassen. »Wir wollen uns etablieren«, sagt Sissy Raith – mit dem frechen Zusatz, »dass ich in der Winterpause die Ziele gerne nach oben korrigiere.« ba

Artikel vom 09.06.2009
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