Redakteurin Eva Mäkler zum Thema: „Wohnen in München – ein unbezahlbarer Luxus?!“

München · So seh ich das

Eine „Welle von Mieterhöhungen“ sieht die Geschäftsführerin des Münchner Mietervereins auf uns zukommen. Na, das nenne ich doch mal antizyklisches Geschäftsverhalten in Zeiten der Wirtschaftskrise. Während andere mit Abwrackprämien und Super-Sonder-Spar-Aktionen um Kunden und deren immer knapper werdendes Restgeld buhlen, haben das Vermieter in München gar nicht nötig. Warum? Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage.

Und in Sachen Wohnraum übersteigt letztere immer noch massiv das Angebot. Da kann der sich selbst regulierende, freie Markt leider keine Rücksicht auf die Krise in den Portemonaies der Mieter nehmen. Und das Regulativ der Sozialwohnungen? Zum Glück in München immerhin vorhanden, aber zu schwach. Viel zu schwach für das Verhältnis von Mietkosten und Durchschnittseinkommen, das mittlerweile in dieser Stadt herrscht.

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Dumm nur, dass das Durchschnittseinkommen bei einer steigenden Zahl von Arbeitslosen weiter sinken wird. Und wieder mehr Menschen gezwungen werden, „Hartz IV“-Zahlungen zu beziehen. Und wenn dann Wohnraum und vor allen Dingen die Höhe der Mietzahlungen nicht als „angemessen“ gelten, müssen sie diesen Zustand innerhalb eines halben Jahres ändern. Sonst drohen die Behörden, die Mietkosten nicht voll zu übernehmen. Spätestens an dieser Stelle beißt sich die Katze in den Schwanz.

Eine Krise ist per definitionem auch eine mit einem „Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation“. Zeit wird’s. So seh ich das.

Artikel vom 04.06.2009
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