Gedenkfeier für Schmetterlingskinder kommt später

Giesing/Harlaching · In aller Stille beigesetzt

Giesing/Harlaching · Unseren Beitrag über die neue Begräbnisstätte für die sogenannten »Schmetterlingskinder« – Fehlgeburten und Frühchen mit einem Gewicht auch unter 500 Gramm – (siehe Ausgabe 21 der Harlachinger Rundschau) hatte eine Leserin zum Anlass genommen, sich an die Redaktion zu wenden. Grund: die Dame ist Mutter eines solchen, bei der Geburt verstorbenen Frühchens.

Sie hatte im Januar diesen Jahres in einer Münchner Klinik entbunden und zeigte sich enttäuscht über den Umstand, vonseiten der städtischen Klinikum München GmbH nicht rechtzeitig über den Einäscherungstermin informiert worden zu sein. Wie von uns berichtet, waren die ersten Föten am Mittwoch vor Wochenfrist und damit vor der offiziellen Übergabe des neuen Grabes (72-15-0007 im südlichen Friedhofsbereich östlich des Haupteingangs) eingeäschert worden. Über das procedere haben wir uns deshalb erneut bei der Klinik GmbH erkundigt.

»Es ist nicht geplant, die Urnen jeweils öffentlich beizusetzen, sondern in aller Stille ohne Öffentlichkeit«, so Klinik-Pressesprecherin Ina Herzke auf Anfrage.

»Der Grund dafür ist, dass die Fehlgeburten teilweise über eine Zeit gesammelt und aufbewahrt und dann gemeinsam eingeäschert werden«, so Herzke weiter. Diese Einäscherung müsse dann »relativ kurzfristig je nach Kapazität des Krematoriums« erfolgen.

Nach Information der Klinik-Sprecherin würden Eltern, Mütter und Väter im Anschluss informiert, wann die Beisetzung erfolgt sei – zudem werden die Eltern auf nachfolgend stattfindende Gedenkfeiern hingewiesen und eingeladen. »Dazu haben die Eltern ja die Gelegenheit, jederzeit individuell das Grab zu besuchen und Abschied zu nehmen«, so Herzke. Derzeit werde zudem »intern besprochen«, in welcher Form die künftigen Gedenkfeiern gestaltet würden – ob am Grab selbst oder in den Klinikkapellen der betreffenden Krankenhäuser.

Man überlege laut Klinik-GmbH, »einen überkonfessionellen Weg zu gehen, um die unterschiedlichen Glaubensrichtungen einzubinden«. Zudem sei geplant, die Eltern jeweils anzuschreiben, falls dies von diesen gewünscht werde.

»Die Herrschaften werden dazu vor Ort in den Kliniken eine Information erhalten«, so Ina Herzke weiter.

Anlaufschwierigkeiten bei der organisatorischen Umsetzung mochte die Klinik-Sprecherin nicht bestätigen. »Keine Beschwerden sind bisher bei uns eingegangen!«

Hettich

Hier können Sie den Artikel zum Thema »Letzte Ruhestätte« aus der Ausgabe 21 nachlesen.

Artikel vom 03.06.2009
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