Mysterienspiel am 12. Juni auf dem Ostfriedhof

Haidhausen · Kunst in der Trauerhalle

Haidhausen · Für das Mysterienspiel »Die Kathrina« der Theaterkünstlerin Lissie A. Poetter öffnet die Friedhofsverwaltung erstmals die Trauerhalle eines Friedhofes für eine kulturelle Veranstaltung. Der Aufführungsort, die Trauerhalle des Krematoriums auf dem Ostfriedhof, gibt dem Mysterienspiel den passenden Rahmen und verleiht ihm zusätzlich Tiefe. Aufführungstermine sind Freitag, 12. Juni, und Samstag, 13. Juni, jeweils 19.30 Uhr.

Eintrittskarten können ausschließlich im Vorverkauf bei der Kasse der Friedhofsverwaltung in der Damenstiftstraße 8, Zimmer 206, für 10 Euro erworben werden (keine Abendkasse). Die Kasse ist geöffnet: Montag bis Donnerstag von 8 bis 15 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr. Die Friedhofsverwaltung empfiehlt einen frühzeitigen Kauf der Eintrittskarten, da nur ein beschränktes Platzangebot (60 Plätze für eine Vorstellung) zur Verfügung steht. Unter der Telefonnummer 2 31 99-01 kann man sich über die Karten-Verfügbarkeit informieren (keine telefonische Reservierung möglich).

In der denkmalgeschützten Trauerhalle finden seit 1929 Trauerfeiern zur Feuerbestattung statt. Die Figur der »Kathrina« ist der mexikanischen Kultur entliehen. Dort ist »La Catrina« Symbol des »Dia de los Muertos«, des Tages der Toten. Die Künstlerin Lissie A. Poetter sagt: »Alter, Sterben und Tod blenden wir gerne aus: Wir wollen jung, schön, gesund sein und bleiben.« Im Mysterienspiel begegnet das Publikum verschiedenen Facetten der Trauer und des Umgangs mit dem Tod. Dennoch verspricht die Künstlerin einen keineswegs deprimierenden Abend und fügt hinzu: »Wie im Leben auch, löst die Lebensfreude die Trauer ab und schöne Erinnerung den Schmerz.« Mit Sprüchen, Märchen, Liedern und Gedichten tritt Lissie A. Poetter in Dialog mit dem Tod und nimmt ihn als Bestandteil ihrer selbst an. Die Texte sind aus der Bibel, von Grabsteinen, von Autoren wie Shakespeare, Rilke und Hesse sowie von der Künstlerin selbst. Lissie A. Poetter spielt intensiv. Sie nimmt fast in jeder Szene und fast jedem Lied eine neue Körpersprache, einen anderen Gesichtsausdruck und eine unterschiedliche Stimmfarbe ein und lässt das Publikum mit ihrem Spiel manchmal sogar Dinge begreifen, die eigentlich unbegreiflich sind.

Nach der Vorstellung kann mit Lissie A. Poetter über das Stück, die persönlichen Eindrücke und das Thema im Allgemeinen gesprochen und diskutiert werden. Der Friedhof wird als Ort der Begegnung, des Austausches und der Kultur erlebbar. Das Mysterienspiel ist Bestandteil des aktuellen Veranstaltungsprogramms der Friedhofsverwaltung, das im Inter­net unter www.muenchen.de/friedhof abrufbar ist und an allen Friedhöfen sowie verschiedenen weiteren Stellen in der Stadt ausliegt.

Artikel vom 03.06.2009
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