Grundschule, Verwaltung und Museum profitieren vom Konjunkturpaket

Innenstadt · Millionen für Sanierung

Schulleiter Michael Röser wartet seit Jahren auf die Sanierung der Nordfassade des Schulgebäudes.	Foto: js

Schulleiter Michael Röser wartet seit Jahren auf die Sanierung der Nordfassade des Schulgebäudes. Foto: js

Innenstadt · Rund 1.960 Millionen Euro stellt der Bund im Rahmen seines Konjunkturpakets für Investitionen in Bayern zur Verfügung – und die Münchner Innenstadt bekommt ein kleines Stückchen ab vom Kuchen. Für insgesamt 2,3 Millionen Euro werden die Grundschule an der St.-Anna-Straße, das Alpine Museum auf der Praterinsel und die Nebenstelle des Städtischen Direktoriums in der Hackenstraße saniert.

Michael Röser, Schulleiter der Grundschule an der St.-Anna-Straße, kann den Beginn der Bauarbeiten an seiner Schule kaum erwarten. Vor etwa vier Jahren sei die südliche Seite des Gebäudes instand gesetzt worden, berichtet er. Es folgte die Westseite. Doch an der nördlichen Fassade bröckelt weiterhin der Putz, die Fenster sind in marodem Zustand. »Haushaltssperren haben den Abschluss des Projekts immer wieder verzögert«, sagt er. Er sei froh, dass die Zuschüsse die Fertigstellung der Sanierung nun ermöglichen. Allerdings bedauere er, dass die Stadt die Schule nicht in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden habe. »Wir wurden immer noch nicht darüber informiert, was mit dem Geld eigentlich genau gemacht wird«, sagt er Mitte Mai.

Doch immerhin kennt das Baureferat den konkreten Verwendungszweck. »Die Nordseite des Gebäudes wird isoliert und bekommt neue Fenster«, berichtet Sprecherin Dagmar Lezuo. Zudem erhalte die Schule eine neue, energiesparende Innenbeleuchtung. Die Kosten: 716.000 Euro. Eine Steigerung der Energieeffizienz sei Voraussetzung für die Gewährung der Mittel gewesen, »das hat der Stadtrat im März beschlossen.« Deshalb erhält nun auch das Verwaltungsgebäude in der Hackenstraße, in dem Teile des Direktoriums der Stadt untergebracht sind, für knapp 600.000 Euro neue Fenster und eine Wärmedämmung am Dach. »Die Fenster dort sind 40 Jahre alt«, sagt Lezuo. Sie auszutauschen sei dringend nötig gewesen. »So können die Heizkosten im Winter deutlich gesenkt werden«, erklärt sie. Weitere Bedingung für die Geldvergabe durch Bund und Land: Die Stadt muss 12,5 Prozent der Kosten für die jeweiligen Baumaßnahmen übernehmen. Diese Gelder müssen aus dem laufenden Haushalt aufgebracht werden.

Zu den Profiteuren des Konjunkturpakets gehört außerdem der Deutsche Alpenverein: Im Alpinen Museum auf der Praterinsel wird der Keller trocken gelegt. »Die Räume im Untergeschoss liegen unterhalb des Wasserspiegels«, sagt Vereinssprecher Thomas Bucher. Da das Gebäude schon sehr alt sei und inmitten der Isarinsel liege, lasse es sich nicht vermeiden, dass Feuchtigkeit eindringe. Die Lage sei äußerst prekär. Der Grund: Im Keller ist die Bibliothek des Museums untergebracht. »Wenn man dagegen nichts unternimmt, gehen die Bücher kaputt«, warnt Bucher. Daher sei die Finanzspritze aus der öffentlichen Hand eine große Hilfe für den Verein. »Ohne die Zuschüsse wäre die Maßnahme utopisch«, sagt er. Allerdings halte er die von der Stadt veranschlagten Gesamtkosten von einer Million Euro für zu knapp bemessen. »Das wird sicher teurer«. Julia Stark

Artikel vom 02.06.2009
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