Zentrum · Geschenk für Enkelin gerettet

Zentrum · Als Dieb mit Herz zeigte sich ein Täter seinem 81-jährigem Opfer: Bereits am 7. Mai, um 16 Uhr, war die Rentnerin nach einem Arztbesuch vom Tal aus in Richtung Karlsplatz (Stachus) unterwegs. In einem Kaufhaus kaufte sie ein und wollte an der Kasse ihren Einkauf bezahlen. Dabei fiel ihr auf, dass ihr Geldbeutel nicht mehr in ihrer Handtasche war. Da die Tasche verschlossen war, konnte sie einen Verlust ganz sicher ausschließen.

Sichtlich geschockt von dem Diebstahl ging die ältere Dame unverzüglich auf die Polizeiinspektion 11 (Altstadt) zur Anzeigenerstattung.

Dabei gab sie an, den Diebstahl nicht bemerkt zu haben und dass ihr eine Beschreibung des Täters nicht möglich ist. In dem Geldbeutel der 81-Jährigen waren Bargeld und persönliche Papiere.

Nach erfolgter Anzeigenaufnahme ging die Seniorin in Richtung Marienplatz, um dort mit der S-Bahn nach Hause zu fahren.

Auf halbem Wege, etwa auf Höhe Hochbrückenstraße/ Tal, wurde sie von einem ihr völlig unbekannten jungen Mann angesprochen. Er stellte sich vor die Seniorin und reichte ihr den gestohlenen Geldbeutel mit den Worten: »Ich habe Sie noch eine Zeit lang beobachtet und gesehen wie geschockt Sie über den Diebstahl waren, das wollte ich nicht, ich gebe Ihnen den Geldbeutel zurück und möchte mich entschuldigen.« Nach diesen Worten lief der junge Mann in unbekannte Richtung davon. Offensichtlich war er seinem Opfer zuvor quer durch die gesamte Fußgängerzone bis zur PI 11 gefolgt. Dort wartete er einige Zeit verdeckt in der Nähe, um der Seniorin die Tatbeute wieder zurückzugeben. Völlig irritiert sah die Rentnerin in ihrem Geldbeutel nach und stellte fest, dass tatsächlich noch alles an seiner Stelle war, es fehlte kein einziger Euro.

Den Täter konnte die 81-Jährige lediglich als einen zirka 20 bis 25 Jahre alten, etwa 170 bis 175 cm großen, dunkelhaarigen und akzentfrei Deutsch sprechenden Mann mit mitteleuropäischem Aussehen beschreiben.

Nachdem sie einige Tage benötigte, um das Erlebte zu verdauen, telefonierte sie mit der Polizeiinspektion 11, um den erfreulichen Ausgang des für sie zunächst bitter begonnenen Tages zu schildern. Sie belegte den Täter ihrerseits nun nicht mehr mit Argwohn, sondern freute sich, das Geld nun als Geschenk für den 18. Geburtstag ihrer Enkelin verwenden zu können.

Artikel vom 02.06.2009
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