Demonstration für den Erhalt des Grünwalder Stadions

Auf nach Giesing!

Giesing · „Am Samstag auf nach Giesing, das Grünwalder Stadion retten“: Mit diesen Worten ruft Martin Elsner, Sprecher der 1860-Faninitiative „Aktion XXX-Tausend”, zum Besuch der Regionalligapartie der U23-Nachwuchsmannschaft der Münchner Löwen gegen den SC Freiburg II auf. Am Samstag (Anpfiff 14 Uhr) sollen mehr als 10.000 Bürger im Stadion an der Grünwalder Straße gegen den geplanten Abriss des Giesinger Wahrzeichens demonstrieren.

Die Faninitiative verfolgt mit ihrem ehrenamtlichen Engagement das Ziel, den im Volksmund Sechzger-Stadion genannten Spielort in Giesing zu erhalten. Warum das Sechzger-Stadion von vielen Löwenfans so geschätzt wird, verdeutlicht Florian Zenker, einer der Mitinitiatoren der Aktion und Untergiesinger Anwohner: „Es ist nicht nur das Stadion allein. Es ist der ganze Stadtteil, der Löwenfans schon immer elektrisiert. Einfach das Giesing-Gefühl. Hier schlägt das Herz von Sechzig. Vom frühen Vormittag an füllen sich am Spieltag die Straßen und Kneipen in der Nachbarschaft mit Weiß-Blauen. In Trauben stehen die Fans vor der Tür. Da wird leidenschaftlich diskutiert, gelacht, gesungen und sich gemeinsam auf das Spiel eingestimmt. Es herrscht eine Art Festtagsatmosphäre. Das ist unvergleichlich.“

Wer dabei sein will: Ab 11 Uhr sind für das Spiel noch rund 5.000 Tickets an den Tageskassen erhältlich. Spielt das Wetter einigermaßen mit, könnte den Organisatoren sogar ein bundesweiter Zuschauerrekord für ein Spiel in der vierthöchsten Liga beschert werden. Dazu müssten mehr als 14.020 Zuschauer die Stadiontore passieren. Auch 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers zeigt sich angetan vom Engagement der Löwenfans: „Unsere äußerst erfolgreiche Nachwuchsmannschaft und ihre Fans lieben das Grünwalder Stadion. Wie stark und frisch diese Liebe ist, zeigen unsere Fans, die mit der ‚Aktion XXX-Tausend” wieder einmal einen bewundernswerten Kraftakt leisten! Dieses Spiel wird für viele der absolute Höhepunkt der ansonsten durchwachsenen Saison sein.“

Auf Seiten der Politik wird der Bürgerprotest aufmerksam verfolgt. Liegt es doch am Münchner Stadtrat, den nach dem Bau der Allianz-Arena im Jahr 2006 getroffenen Beschluss, das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße 2010 abzureißen und das Gelände meistbietend als Baugrund zu verkaufen, zu revidieren. Die Zeichen dafür stehen nicht schlecht. Die für Sportbelange zuständige zweite Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) hatte sich bereits während des Kommunalwahlkampfs im Dezember 2007 für den dauerhaften Erhalt ausgesprochen, als sie erklärte: „... ein Stadionneubau (würde) wesentlich mehr Kosten verursachen als die Instandsetzung des bereits vorhandenen Stadions.“

Als „populistischer Alleingang“ bezeichnete die Stadtratsfraktion der Grünen seinerzeit postwendend die Äußerung und plädierte dafür, den Ratsbeschluss beizubehalten. Es ist also noch nichts geklärt in der Sache. In einer seiner nächsten Sitzungen 2009 wird sich der Stadtrat erneut mit dem Thema beschäftigen.

Artikel vom 28.05.2009
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