Lang ersehnte Realschule in trockenen Tüchern

Poing · Kooperation beschlossen

Unterschrieben den Vertrag zum Kooperationsmodell  (v.l.): Bürgermeister Albert Hingerl, Peter Peltzer, Ministerialbeauftragte für die Realschulen, Simone Fleischmann, Rektorin der Volksschule und Dieter Stahl, Vorsitzender des Elternbeirates.	Foto: pt

Unterschrieben den Vertrag zum Kooperationsmodell (v.l.): Bürgermeister Albert Hingerl, Peter Peltzer, Ministerialbeauftragte für die Realschulen, Simone Fleischmann, Rektorin der Volksschule und Dieter Stahl, Vorsitzender des Elternbeirates. Foto: pt

Poing · Die Freude stand Bürgermeister Albert Hingerl ins Gesicht geschrieben: »Ich hatte in neun Jahren noch nie so ein Gefühl beim Unterschreiben wie jetzt«. Gemeinsam mit Peter Peltzer, Ministerialbeauftragter für die Realschulen Oberbayern-Ost , Simone Fleischmann, Rektorin der Volksschule und Dieter Stahl, erster Vorsitzender des Elternbeirates wurde die Kooperationsvereinbarung unterschrieben.

Damit ist der Weg frei für die langersehnte und heiß erkämpfte Realschule.

Wie Peter Peltzer berichtete, gibt es in Oberbayern Ost nur drei Kooperationsmodelle: Neben Poing in Brannenburg und im Tegernseer Tal. Auch in Brannenburg muss eine neue Schule gebaut werden. Eines der Kriterien, so Peltzer, sei die fußläufige gegenseitige Erreichbarkeit. Schließlich ist eine inhaltliche Kooperation, in Form von gemeinsamen Projekten vorgesehen. Inzwischen kann auch Simone Fleischmann mit der überarbeiteten Fassung des Modells gut leben: »Das Modell erlaubt eine gute Kooperation mit flexiblen Möglichkeiten«. Zwar sei es schwierig die M-Klassen zu halten. Sie könne sich aber Regelklassen-M-Klassen und Realschulklassen parallel zueinander vorstellen. »Es müssen die bestmöglichen Abschlüsse für die Kinder zur Verfügung stehen«. Wie die Kooperation ausschaut, ist Sache der zwei Schulleiter, sagte Peltzer. Bis 2014 läuft das Realschul-Hauptschul-Modell, das wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird. Ist es erfolgreich, könnte sich der Ministerialbeauftragte durchaus weitere Kooperationen vorstellen, etwa Realschule und Gymnasium.

Wie Peltzer berichtete, gibt es derzeit ein weiteres Modell in Rosenheim, das sich »9+2« nennt und das einzige in Bayern ist: Hauptschüler mit einem guten Quali, Note 2 bis 2,5, können in zwei weiteren Jahren an der Hauptschule den Mittleren Schulabschluss erlangen. »Das wäre auch eine Möglichkeit für Poing«, so der Ministerialbeauftragte. Bezüglich des nachbarschaftlichen Streits mit der Realschule Markt Schwaben, die um die Auslastung ihrer Schule fürchten, meinte Hingerl, die Schulleitungen und Elternbeiräte beider Schulen sollten zusammenarbeiten und die Streitigkeiten Vergangenheit sein lassen. Zum Start ist in Poing eine zweizügige Schule mit zwei fünften und zwei sechsten Klassen vorgesehen. Sollte sich zeigen, dass mehr Schüler aufgenommen werden müssen, so würde man auch dies ins Auge fassen. Baulich werden die Schüler provisorisch in Pavillons untergebracht. Mit der Errichtung des Schulgebäudes soll im nächsten Jahr begonnen werden, 2012 steht dann die Eröffnung an.

Von den 11 Millionen Euro Gesamtkosten muss die Gemeinde 1,5 Millionen Euro beisteuern, die unter anderem aus Gewerbeeinnahmen finanziert werden.

Auch wenn diese einbrechen sollten, »wir stehen zu unserem Wort«, so Hingerl. Für Bildung werde man auch notfalls Schulden machen. Petra Tränkel

Artikel vom 27.05.2009
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