Dotierter Amyna-Präventionspreis an Kreisjugendringe

München · Missbrauch effektiv verhindern

Bundesweit Vorreiter bei Prävention von sexuellem Missbrauch in der Kinder- und Jugendarbeit und jetzt dafür ausgezeichnet: Tom Rausch, Sandra Piduch und  Christine Rudolf-Jilg von den Münchner Kreisjugendringen und Amyna.	Foto: Verein

Bundesweit Vorreiter bei Prävention von sexuellem Missbrauch in der Kinder- und Jugendarbeit und jetzt dafür ausgezeichnet: Tom Rausch, Sandra Piduch und Christine Rudolf-Jilg von den Münchner Kreisjugendringen und Amyna. Foto: Verein

München · Für die effiziente Prävention von sexueller Gewalt wurden am 19. Mai der Kreisjugendring München-Stadt für den Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Kreisjugendring München-Land für den Gesamtbereich mit dem Amyna-Präventionspreis ausgezeichnet. Er wird regelmäßig an eine Person oder Einrichtung verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die Prävention von sexuellem Missbrauch im Raum München verdient gemacht hat.

Erstmalig war die Preisvergabe mit einem Scheck in Höhe von jeweils 1.500 Euro Preisgeld verbunden, das von einer Gräfelfinger Firma zur Verfügung gestellt wurde.

Besonders hervorgehoben wurde von Christine Rudolf-Jilg (Amyna) beim Festakt anlässlich der Preisverleihung, dass Prävention bei so großen Trägern wie den beiden Kreisjugendringen ein kontinuierlicher Prozess sei, in den vor allem die verantwortlichen Erwachsenen in der Institution eingebunden werden müssten. Um Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch MitarbeiterInnen vorzubeugen, müsse jeder Träger der Kinder- und Jugendhilfe, ähnlich den beiden Kreisjugendringen, umfassende Maßnahmen ergreifen. Als Beispiele nannte Rudolf-Jilg gezielte Maßnahmen bei der Auswahl und Einstellung von MitarbeiterInnen, aber auch einen Verhaltenskodex für alle Beschäftigten sowie klare Meldeverfahren des Trägers für Verdachtsfälle. Auch ein Beschwerdemanagement für Kinder, Jugendliche und Eltern sei hilfreich und sinnvoll um Tätern innerhalb des Trägers schnell das Handwerk legen zu können.

Lobend wurde die Bereitschaft der beiden Kreisjugendringe hervorgehoben, sich diesem Thema verantwortungsbewusst und dauerhaft zu stellen und es so differenziert und umfassend zu bearbeiten. Dies sei bundesweit für Kreisjugendringe neu und daher besonders beispielhaft als Qualitätsmerkmal guter Kinder- und Jugendarbeit zu erwähnen.

Tom Rausch, Vorstandsmitglied des Kreisjugendring München-Stadt, betonte in seiner Dankesrede, dass Kinder und Heranwachsende, die Opfer sexueller Gewalt werden, oft nicht wagen, offen über den Missbrauch zu reden, aber sich über verdeckte Hinweise dennoch mitteilen. Sie sind daher auf ein Umfeld angewiesen, welches die Signale deuten kann und über entsprechendes Wissen und Handlungsstrategien verfügt.

Sandra Piduch, Vorstandsmitglied im KJR München-Land, betonte, dass wirksamer Schutz von Kindern und Jugendlichen möglich sei, wenn der Schwerpunkt der Präventionsmaßnahmen bei den Erwachsenen liege. »Mit unserem Maßnahmenpaket schaffen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden ein engmaschiges Netz der Sicherheit für die Kinder und Jugendlichen im Landkreis München. Wir machen deutlich, dass Täter und Täterinnen bei uns keinen Platz haben!«

Artikel vom 26.05.2009
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