Jugendliche der Weilerschule erstellen Handy-Infoheft für Mitschüler

Au · »LG« heißt »Liebe Grüße«

Die Klassen 8a und 8b haben am Projekt »Handy… und wann klingelt’s bei dir?« teilgenommen und ihr eigenes Handy-Infoheft erstellt. Schulleiterin Andrea Egle (r.) findet das »traumhaft«. 	Foto: ko

Die Klassen 8a und 8b haben am Projekt »Handy… und wann klingelt’s bei dir?« teilgenommen und ihr eigenes Handy-Infoheft erstellt. Schulleiterin Andrea Egle (r.) findet das »traumhaft«. Foto: ko

Au · Lisa (13) hat früher nicht gewusst, dass man Handys recyceln kann. Stefanie (14) achtet jetzt beim mobilen Telefonieren viel mehr auf Gebühren. »Damit ich nicht in die Schuldenfalle tappe.« Alexandra (13) kennt nun jedes SMS-Kürzel, etwa »LG« für »Liebe Grüße«. Seit vergangener Woche kann man den drei Sechstklässlern der Auer Weilerschule rund ums Handy nichts mehr vormachen. Denn sie haben jetzt ein eigenes Handy-Infoheft, angefertigt von Mitschülern der 8. Klasse.

Die Broschüre ist das Ergebnis der Aktion »Handy… und wann klingelt’s bei dir?« des Vereins »Ökoprojekt Mobilspiel«. Dabei sollen Hauptschüler der 7. bis 9. Klassen zu »Lebensstilthemen«, wozu auch der richtige Umgang mit dem Handy gehört, jüngeren Schülern ihr selbst erarbeitetes Wissen vermitteln. In der Weilerschule haben die Klassen 8a und 8b in Mobiltelefon-Workshops zu Bereichen wie »Recycling«, »Kommunikation« und »Sucht« Wissenswertes für ihre Broschüre erarbeitet und für das Infoblatt kleine Artikel zum Thema geschrieben. Am Montag vergangener Woche mussten sich die Verfasser des Handy-Infoheftes dann gegen einen regelrechten Ansturm wappnen, als die Broschüre an die jüngeren Schüler verteilt wurde. Achtklässlerin Sanja (14) hat dabei ihr Handy-Knowhow an Fünftklässler weitergegeben. Aufgeregt war sie nicht, denn die Kleineren hätten bei ihren Ausführungen zum Infomaterial »brav aufgepasst«.

Für die beiden Klassenlehrer der 8a und 8b, Claudia Grießhammer und Konrektor Richard Kick, war die Beteiligung am Projekt sofort klar. »Das Handy ist ein viel zu wichtiges Medium und für die Schüler außerdem ein Statussymbol. Den Umgang kann man nicht unkontrolliert vor sich hin treiben lassen«, sagt Richard Kick. Hätten nur einige Schüler das nötige Hintergrundwissen, dann sei schon viel erreicht. Claudia Grießhammer findet es wichtig, dass die Achtklässler »nicht nur für sich selber gearbeitet haben«. Die Weitergabe des Handy-Wissens an die jüngeren Schüler fördere das Verantwortungsbewusstsein und die Motivation. Laut Schulleiterin Andrea Egle ist die Broschüre ein wichtiger Baustein im »Zukunftsplaner« der Schüler: In dieser Mappe werden während der Schulzeit zum Beispiel Zertifikate, Arbeitsblätter und Bilder gesammelt, auch für spätere Bewerbungen.

Schulleiterin Egle findet das Projekt im Übrigen »traumhaft«. Es sei von »Ökoprojekt Mobilspiel« »gut durchorganisiert« und bringe in kurzer Zeit »total viel«. Ein »intensiver Dank« gehe daher an die Lehrkräfte Kick und Grießhammer, an Miriam Henrich und Susanne Adelhütte von der Jugendsozialarbeit an der Schule und an Vera Stöcker und Katja Tebbe vom initiierenden Verein. Seit 2007 bietet »Ökoprojekt Mobilspiel« das Handyprojekt, damals noch in der Pilotphase, an Münchner Hauptschulen an. Die Aktion konzentriere sich auf diesen Schulzweig, da an Hauptschulen der Umgang mit Handys »noch unreflektierter« als etwa an Gymnasien sei, sagt Katja Tebbe. In einem ähnlichen Projekt des Vereines ist zum gleichen Thema die Website www.handy-trendy.de entstanden, erstellt von Münchner Jugendlichen aller Schularten. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 26.05.2009
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