Fußgänger und Radfahrer dürfen noch passieren

Oberhaching · Brücke ab sofort gesperrt

Ab sofort für alle Kfz gesperrt: Die Brücke über den Hachinger Bach an der Badstraße.  Foto: aba

Ab sofort für alle Kfz gesperrt: Die Brücke über den Hachinger Bach an der Badstraße. Foto: aba

Oberhaching · Akut einsturzgefährdet ist sie zwar noch nicht – dennoch sind die Schäden an der Brücke über den Hachinger Bach in der Further Badstraße mittlerweile so Besorgnis erregend, dass die Brücke ab sofort für alle Kraftfahrzeuge gesperrt ist.

Bis zum Ende der Badesaison dürfen nur noch Fußgänger und Radfahrer die Brücke nutzen. Danach soll sie abgerissen und durch eine neue Fußgänger- und Radlerbrücke ersetzt werden.

Bereits im Jahr 2004 waren bei einer Hauptuntersuchung Schäden an der Brückenkonstruktion aufgefallen: Rost an den Stahlträgern und abgeplatzter Beton machten damals die Sperrung der Brücke für Fahrzeuge über 3,0 Tonnen notwendig. Bei einer höherem Belastung konnte die Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden. Trotz der Gefährdung wurde die Brücke aber immer wieder auch von Lastwagen genutzt, berichtete Bauamtsleiter Gerhard Jäger bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Bei den Arbeiten zum Ausbau der Badstraße zeigte sich nun, dass sich der Zustand der Brücke seit der letzten Untersuchung weiter verschlechtert hat. Die Schäden sind mittlerweile sogar so groß, dass die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet ist.

Dass die Brücke unter jemandem zusammenbricht, braucht indes niemand zu fürchten. »Heute ist eine riesige Teerwalze drübergefahren und sie hat es ausgehalten«, berichtete Bürgermeister Stefan Schelle bei der Sitzung und verblüffte damit auch seinen Bauamtsleiter. »Die Brücke hätte gar nicht geteert werden sollen«, wunderte der sich. Mit dem Abriss der alten und Bau der neuen Brücke soll aus Rücksicht auf die Badegäste des demnächst neu eröffnenden Naturbades in Furth aber erst nach dem Ende der Badesaison begonnen werden. »Das ist der wichtigste Zuweg zum Bad. Das können wir nicht während der Badesaison machen«, begründete Schelle die Verzögerung.

In dieser Zeit kann sich die Gemeinde nun auch darüber klar werden, wie die neue Brücke aussehen soll. Dabei geht es nicht nur um Form und Material der Konstruktion sondern vor allem auch um die Fahrbahnbreite. Da die Brücke in jedem Fall für den Kfz-Verkehr gesperrt sein wird – die angrenzenden Straßen werden aus Rücksicht auf die Badanlieger zu Sackstraßen umgebaut – könnte die neue Brücke auch deutlich schmäler als die heutige gebaut werden. Die Verwaltung schlug vor, die Breite der Brücke von derzeit 4,30 Meter auf 2,50 Meter zu reduzieren.

Dem widersprachen bei der Sitzung unter anderem Florian Schelle (CSU) und Maximilian Artmann (Die Grünen). Beide wollen die Überfahrt für Feuerwehr beziehungsweise Rettungsdienst ermöglichen. Auch die lokale Agenda 21 plädierte in einem Schreiben an die Gemeinde für eine größere Fahrbahnbreite von drei bis vier Metern »damit das Bad sicher und attraktiv von Fußgängern und Radfahrern erreicht werden kann«. Vor allem während der Badesaison sei mit »erheblichen Fuß- und Radverkehr« zu rechnen. Zahlreiche Eltern würden nach Ansicht der Agenda 21 das Bad auch mit Fahrradanhängern aufsuchen, Kinder ebenfalls mit dem Rad kommen.

Angesichts dieser Argumente beauftragte der Bauausschuss die Verwaltung einstimmig sämtliche Alternativen zu berücksichtigen und die jeweiligen Kosten zu kalkulieren. Auf dieser Grundlage will der Bauausschuss dann seine Entscheidung fällen.

Andrea Pietsch

Artikel vom 20.05.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...