Museum Brandhorst: Minister Heubisch zur Zukunft des Museumsareals

Maxvorstadt/Schwabing · Konzept soll kommen

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (r.) und Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch am Montag vor dem Museum Brandhorst. 	Foto: ko

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (r.) und Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch am Montag vor dem Museum Brandhorst. Foto: ko

Maxvorstadt/Schwabing · Ausgeklügeltes Design von außen, nicht minder durchdachter Kunst-Parcours im Inneren – das Museum Brandhorst ist ab morgen für die Öffentlichkeit zugänglich. Rund 180 von 700 modernen und zeitgenössischen Kunstwerken, gesammelt von Udo und Anette Brandhorst, gibt der Bau dann in mit Tageslicht raffiniert ausgeleuchteten Räumen preis. Für Museumsdirektor Armin Zweite macht den Reiz seines Hauses unter anderem wohl die Gegensätzlichkeit seiner beiden künstlerischen Zugpferde aus:

Cy Twombly, vertreten mit 59 Ausstellungsstücken und Andy Warhol mit 43. Bei der Pressekonferenz, die am Montag vor dem Staatsakt zur Museumseröffnung mit Ministerpräsident Horst Seehofer stattfand, stellte Zweite die Unterschiede der Künstler heraus: Twombly vielschichtig, verschlüsselt, sehr differenziert, Warhols Sujets leicht austauschbar, mit lapidaren Botschaften und sich der Massenmedien bedienend. Für Cy Twomblys Arbeiten ist gleich die komplette erste Etage reserviert, »opulent« vertreten ist laut Zweite auch Andy Warhol.

Weitere Künstler, deren Skulpturen, Installationen und Gemälde man auf den rund 3.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche sehen kann, sind Joseph Beuys, James Lee Byars, John Chamberlain, Eric Fischl, Katharina Fritsch, Robert Gober, Damien Hirst, Alex Katz, Mike Kelley, Jannis Kounellis, Mario Merz, Bruce Naumann, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Franz West und Christopher Wool. Eines der größten ausgestellten Gemälde ist übrigens Andy Warhols »The Last Supper« mit einem Maß von 2,40 mal elf Meter.

Udo Brandhorst und seine inzwischen verstorbene Frau Anette hatten mit dem Wechsel ihrer Sammlung von Köln nach München zur Staatsgemäldesammlung zur Bedingung gemacht, ihre Werke in einem eigenen Haus zu zeigen. Das Gebäude wurde mit Mitteln des Freistaats Bayern finanziert. Die Werke unterliegen einer Stiftung, gegründet 1993 von Udo und Anette Brandhorst. Der Ertrag des Stiftungskapitals von 120 Millionen Euro dient dem Ausbau der Sammlung sowie der Förderung wissenschaftlicher und künstlerischer Projekte. Das Museum Brandhorst, für dessen Bau 48 Millionen Euro veranschlagt wurden, die laut Architekt Matthias Sauerbruch sogar etwas unterschritten würden, fügt sich in das »Kunstareal München« mit den Pinakotheken, dem Lenbachhaus und der Glyptothek zwischen den Stadtteilen Maxvorstadt und Schwabing ein.

Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch liegt vor allem die Weiterentwicklung des Kunstareals rund um das Museum Brandhorst am Herzen. Er werde sich mit Kraft und Ausdauer vor allem für den zweiten Bauabschnitt der Pinakothek der Moderne einsetzen, versprach er am Montag: »Wir werden zeitnah ein überzeugendes Konzept vorlegen.« Entlang der Gabelsberger- und Türkenstraße soll ein Bau entstehen mit Platz für die Graphische Sammlung und für Depot-Räume der Museen. Ab Donnerstag, 21. Mai, bis Sonntag, 24. Mai, ist das Museum bei freiem Eintritt täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Ab kommender Woche sind die Öffnungszeiten (Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro) dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr und donnerstags 10 bis 20 Uhr, montags ist geschlossen. K. Ossoinig

Artikel vom 19.05.2009
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