Mehr Hortplätze benötigt

Grünwald · Bedarf steigt

Grünwald · Einstimmig befürwortete der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung einen Anbau bei der Kita Bavaria Kobolde e.V. zur Schaffung einer zusätzlichen Hortgruppe zu unterstützen. Bereits in der Sitzung im März sprachen sich die Räte für einen Neubau auf dem Gelände der Kleinen Strolche e.V. aus, um 25 neue Hortplätze ab dem nächsten Schuljahr anbieten zu können.

Jetzt kann Platz für noch eine Hortgruppe geschaffen werden, die ebenfalls ab September den Schulkindern zur Verfügung stehen soll. Die Entscheidung, ob die Gemeinde das Projekt finanziell unterstützt, wird erst gefällt, wenn Unterlagen zu den nötigen Investitionskosten von Seiten des Vereins vorliegen. Zudem informierte die Verwaltung die Mitglieder des Gremiums über die derzeitige Bedarfssituation im Bereich der Betreuung von Schulkindern. Wie Dietmar Jobst, Geschäftsleiter der Verwaltung betonte, bestehe keine gesetzliche Verpflichtung und auch kein Rechtsanspruch auf Hortplätze. Trotzdem hat die Gemeinde Grünwald in den vergangenen Jahren nach seinen Worten intensive Bemühungen unternommen, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zu erweitern. Er sprach »von geradezu einem Ansturm von Anmeldungen für Hortplätze in diesem Jahr«. Im Augenblick stehen insgesamt 245 Plätze zur Verfügung, davon 100 in der Schülertagesstätte LIFE, 25 bei den Bavaria Kobolden, 10 bei den Kleinen Strolchen und 70 in der Mittagsbetreuung der Schule. Weitere 50 sollen nun gebaut werden. Damit verbleiben auf der derzeitigen Warteliste noch 29 Kinder, die keinen Hortplatz haben. Zudem hat sich die Gemeinde an die Erzbischöfliche Finanzkammer der Diözese München-Freising gewandt, um vorzuschlagen auf einem kircheneigenen Grundstück an der Hubertusstraße einen zwei- bis dreigruppigen Hort zu errichten.

Ergebnisse stehen noch aus. Christian Altmann (FDP) regte an, dass die Leitungen der Kitas schriftlich mitteilen sollten, warum Kinder nicht angenommen werden und die Vergabepraxis überprüft werden sollte. Neusiedl meinte dazu, dass die Geburtenzahlen relativ stabil geblieben sind, jedoch mehr Betreuungsplätze nachgefragt werden. Die Auswahl ist nach seiner Meinung problematisch, läuft aber nach sozialen Gesichtspunkten. »Manchmal trauen sich Alleinerziehende nach einer Scheidung aus Scham nicht zuzugeben, dass sie einen Betreuungsplatz benötigen, weil sie arbeiten müssen«, sagte er. »Wer am lautesten schreit, braucht es nicht unbedingt am Nötigsten!« Wolfgang Kuny (CSU), der auch Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe ist, mahnte zur Vorsicht beim Ausbau der Hortplätze. »Wenn die Ganztagsschule kommt, bedeutet dies sonst hohe Kosten für die Gemeinde für Plätze die dann nicht mehr benötigt werden«, meinte er.

hol

Artikel vom 13.05.2009
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