Info-Veranstaltung im Kulturhaus Milbertshofen

Milbertshofen · Leben für immer zuhause

Diakonie-Patienten wie Ilse Schirmer (vorne), die auf diesem Foto ihren 80. Geburtstag feiert, profitieren von einem »Leben für immer zuhause«.	Foto: Diakonie

Diakonie-Patienten wie Ilse Schirmer (vorne), die auf diesem Foto ihren 80. Geburtstag feiert, profitieren von einem »Leben für immer zuhause«. Foto: Diakonie

Milbertshofen · Karin Weigl weiß, wie die meisten Menschen ticken, wenn es ums Thema Pflege geht. »Man beschäftigt sich erst damit, wenn es soweit ist«, erklärt sie. Viele würden dann hastig einen Heimplatz für ihren pflegebedürftigen Angehörigen suchen, ohne sich mit den Möglichkeiten der häuslichen Versorgung auseinanderzusetzen. In diese Bewusstseinslücke will die von Weigl organisierte Info-Veranstaltung »Leben für immer zu Hause« stoßen – und sie ausfüllen.

Die Veranstaltung findet am 9. Mai von 13 bis 17 Uhr im Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Mezger-Platz 1, Keferloher/ Ecke Schleißheimer Straße statt. Der Diakonieverein will einen Überblick über die Serviceleistungen geben, die er und seine zahlreichen Kooperationspartner älteren, kranken und pflegebedürftigen Menschen inzwischen anbieten können. »Die häusliche Versorgung vermittelt mehr Ruhe und Geborgenheit, man fühlt sich wohler als in der sterilen Krankenhausumgebung«, meint Weigl, die aus ihrer Arbeit als »QMB« (Qualitätsmanagement-­Beauftragte) im Pflegebereich beide Formen kennt: »Zu Hause versorgt zu werden, ist einfach etwas ganz anderes - auch fürs Seelenheil.«

Weigl ist da auf einer Linie mit Oberbürgermeister Christian Ude. In einem Grußwort nennt der Schirmherr der Veranstaltung den »Vorrang ambulanter vor stationären Hilfen, die Unterstützung selbstbestimmten Wohnens im eigenen Zuhause und in der vertrauten Umgebung« als »Schwerpunkte der städtischen Sozialpolitik«. Die Milbertshofener Diakoniestation verrichte in dem Bereich herausragende Arbeit. »Vorbildliche Hilfen« leiste ihr ambulanter Pflegedienst – »in einer Qualität und Vielfalt, die beispielhaft ist«, befindet Ude.

»Leben für immer zu Hause« soll einen Überblick über diese Vielfalt an Leistungen geben, die die Diakoniestation und ihre vielen Kooperationspartner anbieten. An rund 25 Ständen kann man sich über die verschiedensten Servicemöglichkeiten informieren, von Fahrdiensten über Essen auf Rädern bis zur fachlichen Fußpflege. Auch die Münchner Polizei ist vor Ort – um aufzuklären, wie man ältere Angehörige vor Trickbetrügern schützen kann.

Weigl hat vor drei Jahren schon eine ähnliche Informationsveranstaltung für die Diakoniestation organisiert. Seitdem hat die Station ihre Angebotspalette bei diversen Themenfeldern noch einmal erweitert; auf zwei davon setzt »Leben für immer zu Hause« einen besonderen Schwerpunkt.

Auf der Galerie im ersten Stockwerk werden in einem etwas abgeschirmten, ruhigen Bereich Fachleute zu den Themenbereichen Demenz und Palliativmedizin zur Verfügung stehen – also zur medizinischen Versorgung bei Todkranken, die zum Ziel hat, die Lebensqualität möglichst hoch zu halten. Auch hier ist im häuslichen Bereich schon viel mehr möglich, als die meisten ahnen – Wissenslücken, die die Diakoniestation füllen will. »Wir wollen den Leuten auch die Angst vor der häuslichen Versorgung nehmen«, erklärt Weigl: »Wir wollen den Mut machen, zu Hause zu bleiben.« Martin Hoffmann

Artikel vom 05.05.2009
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