Redakteurin Heike Woschée, zum Thema: „Engagement mal anders“

München - So seh ich das

Wer heute Jugendliche zur Mitarbeit und für soziales Engagement gewinnen möchte, muss ihnen gute Gründe dafür bieten, in ihrer Freizeit nicht nur zu „chillen“, denn das Freizeitangebot ist groß wie nie. Als Mutter eines 17-jährigen Sohnes weiß ich aber, dass es nicht unmöglich ist, Begeisterung durchaus auch für soziales Engagement zu wecken. Allerdings wollen Jugendliche dabei meistens eigene Wege gehen.

Starre Strukturen und Hierarchien, wie sie oft Parteien oder Vereine innehaben, taugen dabei selten. Entscheidungen müssen schnell und nachvollziehbar getroffen werden, denn blinder Gehorsam und Obrigkeitsdenken ist heute längst nicht gefragt. Wer Jugendlichen und ihren Ideen Respekt entgegenbringt, kann aber sehen, welches kreative Potenzial in ihnen schlummert.

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Als Journalistin habe ich vielfältige Jugendprojekte kennengelernt und gesehen, dass auch so genannte „harte Jungs“ gerne aktiv werden, wenn man ihnen ein wenig Spielraum lässt und sie in ihren Ideen unterstützt. Fühlen sich die Jugendlichen aber tatsächlich ernst genommen, darf durchaus auch konstruktive Kritik geäußert werden.

Wer sich mit dem scheinbar guten Draht zur Jugend einfach nur schmücken will, wie manche Politiker dies versuchen, der wird schnell auf die Nase fallen, denn die Jugendlichen haben feine Antennen dafür, wem es wirklich um ihre Interessen geht. Wer die Jugend gewinnen will, muss sie erst einmal ernst nehmen. So seh ich das.

Artikel vom 30.04.2009
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