Neuer Vorstand für Kulturkreis gewählt

Ottobrunn · Wechsel an der Spitze

Ottobrunn · Auf der jüngsten außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde Helga Dahl-Dupont zur neuen Vorsitzenden gewählt. Die Ottobrunnerin löst damit Axel Keller ab, der 13 Jahre lang die Geschicke der Ottobrunner Kultureinrichtung geleitet hatte und vor knapp zwei Monaten überraschend zurückgetreten war.

Dahl-Dupont ist mit ihrem neuen Bildungsauftrag bestens vertraut: 34 Jahre lang war sie Gymnasiallehrerin, vor ihrer Pensionierung unterrichtete sie 20 Jahre lang am Oberhachinger Gymnasium. In ihrer Antrittsrede bezeichnete sie den Vorsitz des KKO als ein »lohnendes und lehrreiches Amt«, das ihr viel Freude bereiten werde. Ihr Stellvertreter ist Antonio Bertram Martin, der 39 von 62 abgegebenen Stimmen ergattern konnte.

Für Dahl-Dupont selbst votierten 54 Mitglieder, sieben enthielten sich, eines stimmte gegen sie. Spannend war der Abend vor allem deshalb, weil auch Keller anwesend und der Wechsel nicht reibungslos über die Bühne gegangen war: Wegen starker Meinungsverschiedenheiten zur Ausstattung der 13 Kindertageseinrichtungen des KKO hatte er sein Amt niedergelegt – eine Entscheidung, die für das Vorstandsgremium wie aus heiterem Himmel kam. Darauf ging die neue Vorsitzende in ihrer Rede jedoch nicht ein, sondern kommentierte Kellers Weggang lediglich mit den Worten: »Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande.« Die Ära Keller sei eine äußerst innovative gewesen, lobte Dahl-Dupont: »Wir alle haben Ihren freundschaftlichen und kollegialen Umgangsstil geschätzt.« Ferner rühmte sie die »sachliche und wohlwollende Art« des Ex-Chefs, die zu einem »guten Klima zwischen der Gemeinde und dem Kulturkreis« geführt habe. Keller selbst verwies in seinen Abschiedsworten auf die anspruchsvolle Aufgabe, die Dahl-Dupont bevorstehe: »Meine Nachfolgerin wird es nicht leicht haben. Die Neustrukturierung des KKO wird eine der wichtigsten Aufgaben sein. Ich wünsche ihr alles Gute.«

Trotz Wirtschaftskrise und Konjunkturflaute erfreut sich die Ottobrunner Einrichtung, die mit der Volkshochschule Neubiberg-Ottobrunn, der Ballettschule, der Rosmarie-Theobald-Musikschule und den Kitas ein breites Spektrum der öffentlichen Bildung und Kleinkinderbetreuung abdeckt, einer großen Beliebtheit. Im vergangenen Jahr hat sie einen Umsatz von über fünf Millionen Euro gemacht und beschäftigt 126 Mitarbeiter, 69 davon hauptamtlich.

Alle Einrichtungen bewegten sich von der Auslastung her »auf hohem Niveau«, freute sich Dahl-Dupont in ihrer ersten Halbzeit-Zwischenbilanz. So habe alleine die Ballettschule einen Zuwachs von 533 auf 672 Kursteilnehmern zu verzeichnen. »Das sind die besten Belegungen, die wir jemals hatten.«

mst

Artikel vom 29.04.2009
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