Milbertshofener Generationenzentrum wird am Freitag offiziell eingeweiht

Milbertshofen · Stätte der Begegnung

Alle haben mitgeholfen, jetzt dürfen auch alle feiern. Im neuen Milbertshofener Generationenzentrum ist die Stimmung ausgezeichnet.	Foto: sd

Alle haben mitgeholfen, jetzt dürfen auch alle feiern. Im neuen Milbertshofener Generationenzentrum ist die Stimmung ausgezeichnet. Foto: sd

Milbertshofen · Von außen eher unscheinbar, entpuppt sich das neue Generationenzentrum in der Milbertshofener Straße 72a beim näheren Hinsehen als wahres Schmuckstück. Kein Wunder, denn das ehemalige Hausverwaltungsgebäude der GWG (Gemeinnützige Wohnstätten- und Siedlungsgesellschaft mbH) wurde für das Vorhaben, den jungen und alten Menschen im Stadtteil eine gemeinsame Begegnungsstätte zu geben, eigens komplett umgebaut.

Dafür waren viele Helfer und Spender am Werk. So halfen unter anderem 25 Jugendliche aus einem Jugendtreff bei der Renovierung mit. Teppiche und Fliesen wurden gesponsert und die GWG hat die Umbaumaßnahmen finanziert. »Ohne die Unterstützung der GWG und der vielen anderen wäre es für uns sehr schwierig mit der Umsetzung geworden«, erzählt Christof Michos, Vorstandsmitglied des Vereins, denn die Kosten des Umbaus allein betrugen bereits mehr als 20.000 Euro. Nun läuft seit Anfang April der Betrieb und alle sind sich einig: Es ist der richtige Ort am richtigen Platz.

Das zeigte auch die Eröffnungsparty des Mädchentreffs am vergangenen Donnerstag. Mehr als siebzig Teenager waren erschienen und übertrafen damit die Erwartungen der Veranstalter bei weitem. »Dabei hatten wir nur in den umliegenden Schulen dafür Werbung gemacht«, wundert sich Michos. Woran das liegt, wissen die neun- und zehnjährige Funda und Isabella ganz genau: »Es gibt hier in Milbertshofen nichts Vergleichbares, wo wir hingehen können«, sagen sie. Nun werden sie in Zukunft öfter beim Mädchennachmittag dabei sein, der immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr stattfinden und spannende Themen für die Altersgruppe der Zehn- bis 15-Jährigen bereithalten wird. Auch die sechsjährige Steffi kommt regelmäßig in das Generationenzentrum, um Hausaufgaben zu machen oder zu spielen.

Zusätzlich zur Hausaufgabenbetreuung gibt es für die Kinder auch die Möglichkeit, eine warme Mahlzeit einzunehmen. Wie dankbar die Bewohner über den neuen Treff sind, zeigt sich auch in ihrer spontanen Hilfsbereitschaft. So unterstützt Ramona Rustemi den Treff, indem sie einmal pro Woche selbstgemachte Snacks für die Kinder vorbeibringt. Am vergangenen Freitag konnten sie sich über Fruchtspieße im Schokomantel freuen. Auch sie weiß, wieso die Kinder gerne herkommen: »Der Jugendtreff hier im Viertel ist bereits so runter gewirtschaftet, dass da keiner mehr hin will.« Es ist aber sicherlich auch die freundliche Art, mit der die Besucher empfangen und betreut werden, die den Erfolg ausmacht. Alle Mitarbeiter kommen aus dem Evangeliumszentrum e.V., dem auch die Einrichtung angehört. Der christliche Hintergrund wird hier am Menschen gelebt.

Den Kindern und der älteren Bevölkerung tut das besonders gut. So wird jedes Kind beim wöchentlichen Entdeckerschneckenkurs persönlich begrüßt und empfangen. »Wir wollen eine Beziehung zu den Kindern aufbauen, damit es eine Kontinuität gibt« erzählt Tobias Fuhrmann, der bei dem Kurs dabei ist. Dafür wurden eigens kleine Pässe eingeführt. Beim zehnten Besuch erhalten die Kinder ein kleines Geschenk. Es gibt ein Monatsthema wie zum Beispiel »Freundschaft«, über das gemeinsam gesprochen wird, dann erfolgt zwei Stunden der aktive Teil. Zurzeit proben die Kinder artistische Nummern für ein Zirkusprojekt. »Die Kinder sind so toll, es ist immer wieder interessant zu entdecken, was in ihnen steckt« sagen die Schwestern Theresa und Sophie Soltau, die ebenfalls bei der Betreuung der Kinder dabei sind.

Doch das neue Zentrum ist ausdrücklich ein barrierefreies Angebot nicht nur für Kinder, sondern für alle Altersgruppen. Bisher überwiegen zwar die Angebote für die junge Generation, doch auch das Seniorencafé hat schon seine Fans gefunden. »Die Projekte müssen mit der Zeit entstehen und wachsen« erklärt Michos das momentane Ungleichgewicht. Da alles möglichst kostenlos oder gegen einen minimalen Beitrag angeboten werden soll, beschäftigt ihn zurzeit mehr die Frage, wie sich das Generationenzentrum auf Dauer tragen könnte. Zwar werde es zum Teil gefördert, doch reiche das nicht aus, um in Zukunft alle Kosten zu decken. Der Vorstand denkt daher über einen Förderkreis nach, um weitere finanzielle Mittel zu generieren. Aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter kann der Treff noch gut gebrauchen, damit noch mehr Angebote zustande kommen können, wie beispielsweise Computerkurse für Jung und Alt. Denn ein schöner Raum mit der Ausstattung steht schon bereit. Zunächst einmal werden die neuen Räumlichkeiten des Generationenzentrums am Freitag, 1. Mai, mit einer kleinen Feier offiziell eingeweiht. Ab 11 Uhr sind alle Bewohner herzlich eingeladen in der Milbertshofener Straße 72a vorbeizukommen und sich den neuen Treff anzuschauen. Sofia Delgado

Artikel vom 28.04.2009
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