Aktionstag der Bahnhofsmission

Zentrum · »Wir am Zug«

Zentrum · Ein ökumenischer Gottesdienst zwischen Snacks und Fahrkartenverkauf? Eine Kunstaktion mitten in der Bahnhofshalle? Mit einem ungewöhnlichen Programm feiert die Bahnhofsmission München am Dienstag, 28. April, 14 bis 16 Uhr, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern den Auftakt einer ungewöhnlichen Aktion: in der Schalterhalle des Münchner Hauptbahnhofs.

»Jetzt sind wir am Zug« – unter diesem Motto nahmen sich die bayerischen Bahnhofsmissionen viel vor für das Jahr 2009. Ob mit der Kamera, mit Blumen oder Plätzchenteig: die Gäste der Bahnhofsmissionen erhalten bei ganz unterschiedlichen Aktivitäten die Möglichkeit, »alte« Fähigkeiten und Talente wieder zu entdecken oder ganz neue Erfahrungen zu machen. Mit Kunst und Kreativität gegen soziale Ausgrenzung, das ist das Ziel des bayernweit bislang einzigartigen Projekts unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsident a. D. Alois Glück.

Die Aktion soll Hoffnung geben, neue Perspektiven eröffnen und den Hilfesuchenden den Weg zurück in spezifische Beratungsangebote sowie ein »normales« Leben erleichtern. Gleichzeitig möchten die Verantwortlichen die Angebote der Bahnhofsmissionen bekannter machen – die Hilfe für Menschen in Not oder akuten Lebenskrisen genauso wie die Reisehilfen für ältere und behinderte Menschen. Die teilnehmenden Bahnhofsmissionen präsentieren ihre Arbeit bei Aktionstagen vor Ort und hoffen bei diesen Gelegenheiten auf einen regen öffentlichen Austausch. Die Ergebnisse des Gesamtprojekts schließlich sollen unter anderem im Rahmen des ökumenischen Kirchentags 2010 in München präsentiert werden.

Die 13 Bahnhofsmissionen in Bayern werden von katholischer und evangelischer Kirche überwiegend ökumenisch geführt. Die Anlaufstellen für die Schwächeren der Gesellschaft leisteten beispielsweise 2007 mit ihren 300 meist ehren­amtlichen Mitarbeitenden 670.000 Hilfen, von der Nähnadel bis zum intensiven Krisengespräch. Immer mehr Besucher leiden der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen zufolge unter Armut, Schulden, fehlenden sozialen Bindungen, schlechter körperlicher Verfassung und immer häufiger auch unter psychischen Belastungen.

Das vorbildliche Engagement der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Bahnhofsmissionen wurde 2008 mit dem Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung gewürdigt.

Artikel vom 22.04.2009
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