Gesetzesänderung gefordert – Ramersdorf sucht Helfer

Ramersdorf · Engpass bei Hospizdiensten

Ramersdorf · Es ist unzweifelhaft eine tolle Erfolgsgeschichte: 25 Jahre nach dem Start der Hospizbewegung in Deutschland kümmern sich 1.500 ambulante, 170 stationäre Hospize und 8.000 freiwillige Begleiter um schwerstkranke und sterbende Menschen. Und die Nachfrage steigt unentwegt. Doch den Preis für diese politisch ausdrücklich erwünschte Entwicklung müssen die Einrichtungen und ihre Mitarbeiter vielerorts alleine tragen.

Auf einer Pressekonferenz des Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verbandes, der als Dachverband nahezu 1.000 Hospiz- und Palliativeinrichtungen vertritt, und dabei die Belange Schwerstkranker und Sterbender gegenüber der Politik und des Gesundheitswesens vertritt, sagte deren Vorsitzende, Dr. Birgit Weihrauch: »Die Arbeit der ambulanten Hospizdienste ist gefährdet, weil einer wachsenden Nachfrage nach Begleitungen keine adäquate Erhöhung der Mittel gegenübersteht. Von den im letzten Jahr von den Kassen zur Verfügung zu stellenden Mittel in Höhe von 28 Millionen Euro kamen im letzten Jahr neun Millionen Euro nicht an«. Der Grund dafür sei vor allem in der komplizierten Berechnungsgrundlage zu suchen. Bei sechs von zehn Einrichtungen werde das Personal nicht so finanziert, wie es gesetzlich vorgesehen sei.

Neu errichtete Dienste müssten bis zu 18 Monate in Vorleistung treten. Zudem gäbe es große Finanzierungsunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und keinerlei Planungssicherheit. Die Notwendigkeit einer gesetzlichen Neuregelung werde durch das Ergebnis einer Studie des DHPV in Zusammenarbeit mit der Katholischen Fachhochschule Köln belegt. Noch vor der Bundestagswahl müsse es zur entsprechenden Gesetzesänderung kommen, fordert die SPD-Abgeordnete Herta Däubler-Gmelin. Auch der seit zwei Jahren bestehende Anspruch der Versicherten auf ambulante Palliativversorgung müsse von den Krankenkassen endlich umgesetzt werden.

Fachkraft mit Palliativ-Care-Ausbildung gesucht

Um den gesteigerten Anforderungen nachzukommen, sucht der Ambulante Hospizdienst Ramersdorf/Perlach zum 1. Juli 2009 eine Krankenschwester oder einen Krankenpfleger oder Altenpflegerin auf 400 Euro Basis für palliativ-pflegerische Beratung als Ergänzung des psycho-sozialen Schwerpunktes. Interessenten können sich an die Koordinatorin C. Strobl-Emmerling wenden, Tel.: 0 89 / 67 82 02 40, E-Mail: Claudia.Strobl-Emmerling@caritasmuenchen.de.

Artikel vom 22.04.2009
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