Partnerschaft mit Trogir besiegelt

Vaterstetten/Trogir · Partnerschaft mit Trogir besiegelt

Bürgermeister Vedran Rozic, Bürgermeister Robert Niedergesäß und Konsul Vice Dodig (v. li.) freuen sich über die neue Partnerschaft.  Foto: Tränkel

Bürgermeister Vedran Rozic, Bürgermeister Robert Niedergesäß und Konsul Vice Dodig (v. li.) freuen sich über die neue Partnerschaft. Foto: Tränkel

Vaterstetten/Trogir · Wenn künftig an allen Ortseingängen von Vaterstetten die Wappen der neuen Partnerschaftsgemeinde prangen, dann gibt es 100 Bürger, die sagen können: »Ich war dabei«. Sie waren Zeugen, als Vaterstetten und Trogir ein Stück europäische Geschichte schrieben: Am vergangenen Wochenende wurde die »Verlobung« zwischen den beiden Orten in Kroatien besiegelt.

Zur Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages reisten 100 Bürger aus 20 verschiedenen Vereinen sowie einige Gemeinderäte nach Trogir, im Gepäck Berge von Geschenken. Nikola Marcovic, der die Begegnung organisiert hatte, und ein Vertreter des Rathauses begrüßten die Gäste, die Bevölkerung nahm bis dahin wenig Notiz von den Vorgängen. Hinter den Kulissen jedoch wurden schnell die ersten zarten Bande geknüpft. Bei einer gemeinsamen Einladung zum Essen saßen zunächst die Delegationen der kroatischen Kindergärten, der Feuerwehr, Lehrerinnen und Gemeinderäte auf der einen Seite, die Vaterstettener Gäste auf der anderen – bis Ivanka Deutschmann mit den Feuerwehrlern Alfred Böhm und Albert Wirth an die Tische der kroatischen Kollegen ging. Dank der Übersetzung der gebürtigen Kroatin wurden sogleich private Verabredungen für den nächsten Tag getroffen.

Als sich nachmittags Bürgermeister Niedergesäß mit Profi-Fußballer und Bürgermeister Vedran Rozic samt wild entschlossenen Unterstützern ein heißes – und für Vaterstetten aussichtsloses – Fußballmatch lieferten, saßen die Feuerwehrmänner beider Nationen im kroatischen Feuerwehrhaus und fanden Gemeinsamkeiten. Als Niedergesäß ein Tor und Wolfgang Hafenmayer ein Eigentor schoss, wurden unter den Floriansjüngern die ersten Freundschaften geknüpft. »Das braucht Zeit«, nickten Hans Erwerth und Markus Reimer von den Ammerthalern. Es sei nicht einfach fremde Leute ins Haus zu nehmen, meinten sie verständnisvoll.

Was so piano begann, endete in einem Crescendo dank einem spektakulären Festprogramm. Es begann sehr symbolhaft mit dem Austausch der deutschen und kroatischen Fahnen auf einer Brücke. »Ihr seid vom Festland gekommen zu uns auf die Insel«, erklärte Marcovic, Urheber der Zeremonien. Gemeinsam marschierte die Prozession, die wiederum angeführt wurde von den Ammerthalern und einer Fahnenabordnung, durch die engen Gässchen des Ortes. Diesmal stand die Bevölkerung in den Straßen, applaudierte und winkte. Nach dem einstündigen kroatisch-deutschen Gottesdienst im proppenvollen Dom am Marktplatz kam der Höhepunkt: In einem alten Gerichtsgebäude unterzeichneten die Bürgermeister beider Orte die Urkunden und tauschten Geschenke aus.

In seiner sowohl auf Deutsch wie auch Kroatisch gehaltenen Rede sagte Niedergesäß, es sei wichtig, »dass sich die Menschen verstehen«, so der Rathauschef. Als die Vaterstettener die herzliche Gastlichkeit der Kroaten am Sonntag verließen, hatten einige Visitenkarten und Telefonnummern von den neuen Freunden in ihren Taschen.

Petra Tränkel

Artikel vom 22.04.2009
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