Fotografietagung von »Freelens« an der Hochschule

Schwabing · »Belichtung und Wahrheit«

Fotoaufnahme von Katharina Lepik.	Foto: VA

Fotoaufnahme von Katharina Lepik. Foto: VA

Schwabing · Die Hochschule München in der Lothstraße 64 ist vom 24. bis 26. April Gastgeber für das »Freelens« Jahrestreffen. »Freelens« ist mit über 1.850 Mitgliedern der größte Berufsverband für Fotojournalisten. In diesem Jahr wird die Jahrestagung von einer Ausstellung begleitet, die zur Hälfte aus Exponaten von Mitgliedern des Verbands, zur anderen Hälfte aus Bildbeiträgen von Studierenden der Hochschule München besteht.

Der Titel der Ausstellung »Belichtung und Wahrheit« verweist auf den aktuellen Diskurs über die Wahrhaftigkeit der Fotografie seit Einzug der digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten. Alle Fotojournalisten, die sich in ihrer Arbeit einem journalistischen Ethos verpflichtet fühlen, stehen vor der Herausforderung, wie sie medial in ihren Bildern über gesellschaftliche, soziale, politische und wirtschaftliche Ereignisse glaubhaft Bericht abgeben können. Bei allem Anspruch auf Objektivität in der Bildberichterstattung bleibt auch immer die subjektive Komponente wie z. B. Örtlichkeit oder Zeitpunkt der Belichtung. Die dokumentarische Fotografie wird so ein Teil der bildenden Künste, denn der Fotograf ist Autor eines Zeitdokuments, das später kunsthistorisch betrachtet werden kann. Namhafte, international angesehene Fotografen werden zudem in kurzen Vorträgen ihre Arbeiten präsentieren. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Am Freitag, 24. April, 19 Uhr, ist ein Fotovortrag von Nina Berman (USA). Sie ist Dokumentar-Fotografin mit besonderem Interesse am politischen und sozialen Leben n Amerika. Ihre erste Monographie »Purple Hearts – Back from Iraq«, die Portraits und Interviews von verwundeten Kriegsveteranen zeigt, wurde 2004 veröffentlicht. Um 20 Uhr stellt sich Andre Lützen (Deutschland) vor. Im Laufe seiner Karriere erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien, unter anderem 2006 den Preis der Toepfer Stiftung.

Am Samstag, 25. April, 19.30 Uhr, präsentiert sich der schwedische Fotograf Jens Olof Lasthein. Lasthein arbeitet als freier Fotograf in Stockholm vorwiegend an Reportagen für Magazine und Zeitungen, verwirklicht aber auch eigene Projekte. Zu seinen größeren Arbeiten gehören die 1994 bis 1999 entstandenen »Moments in Between,« Fotografien, die während und nach dem Krieg im ehemaligen Jugos­lawien entstanden sind und das 2001 bis 2007 entstandene Projekt »White Sea Black Sea,« das die Grenze zwischen Ost- und Westeuropa untersucht.

Sonntag, 26. April, 12 Uhr: Fotovortrag von Stephan Vanfleteren aus Belgien. Stephan Vanfleteren portraitiert das alltägliche Leben in seinem Heimatland Belgien sowie Geschehnisse in den Konfliktregionen der Welt. Er lichtet gerne Schauspieler, Künstler, Schriftsteller und Musiker ab, also Menschen, die sich selbst durch ihren Beruf ausdrücken. Vanfleteren hat viele nationale und internationale Preise gewonnen und seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen innerhalb Europas gezeigt. Im März erschien sein neues Werk »Flandrien« über das Thema Radsport in Belgien, das Vanfleteren seit über zehn Jahren verfolgt.

Und um 13 Uhr spricht Mark Lubell, Chef des New Yorker Büros von Magnum Photos, die weltweit bekannteste Agentur professioneller FotografInnen. Die Fotografengruppe berichtet über Ereignisse, Konfliktherde und Persönlichkeiten aus der ganzen Welt. Ihre Bilder erscheinen in der Presse, Werbeanzeigen und werden in Galerien und Museen gezeigt.

Alle Veranstaltungen sind öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 21.04.2009
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