Teilsieg des Bezirksausschusses: Grünes Licht für Spielplatz an Kunstakademie

Maxvorstadt · Gute Idee, schlechter Platz

Auch BA-Chef Oskar Holl findet, dass die Wiese an der Leopoldstraße kein optimaler Standort für einen Spielplatz ist.	Foto: js

Auch BA-Chef Oskar Holl findet, dass die Wiese an der Leopoldstraße kein optimaler Standort für einen Spielplatz ist. Foto: js

Maxvorstadt · Der Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) hat im Kampf um den seit vielen Jahren geforderten Spielplatz auf dem Gelände der Akademie der Bildenden Künste kürzlich einen Teilsieg errungen: Auf Anfrage des Bayerischen Landtags, an den sich das Stadtteilparlament mit einer Petition gewendet hatte, schlug die Hochschule nun vor, auf dem Grünstreifen an der Ecke von Leopoldstraße und Akademiestraße Spielgeräte aufzustellen.

Zudem soll der Garten der Einrichtung öffentlich zugänglich gemacht werden. Trotzdem ist am 6. Mai ein Ortstermin geplant, denn der BA 3 ist mit dem Standortvorschlag nicht einverstanden. Der BA begrüßte zwar die Öffnung der Grünanlage. »Das ist eine große Bereicherung für das Viertel«, sagte Ruth Gehling (Grüne). Auch Karin Hiersemenzel (FDP) zeigte sich zufrieden. »Ich bin sehr glücklich darüber, dass der Akademiegarten nun endlich öffentlich wird«, sagte sie. Wenig begeistert waren die Lokalpolitiker jedoch von dem vorgeschlagenen Standort für den Spielplatz. »Eine Wiese direkt an einer dreispurigen Straße ist der denkbar ungünstigste Ort für so etwas«, kritisierte Andreas Art (CSU). Das Gremium dürfe sich nicht dazu verleiten lassen, dem Standort nur wegen der Öffnung des Gartens zuzustimmen. Auch Silvia Schibalski (FDP) bezeichnete den Grünstreifen als »schlechtesten Platz der Gegend«.

Hiersemenzel regte sogar an, unter diesen Voraussetzungen ganz auf den Spielplatz zu verzichten. Zwischen den Bäumen an der Straße eine Rutsche und eine Wippe aufzustellen, sei ästhetisch fragwürdig: »Wollen wir so einen Pseudospielplatz überhaupt?« Die übrigen BA-Mitglieder indes hielten entschieden an dem Projekt fest. »Wir haben lange darum gekämpft und werden nun nicht aufgeben«, sagte Irmgard Schmidt (SPD). Niemand werde von der Forderung, einen Spielplatz zu errichten, abweichen, betonte auch Michael Bärmann (Grüne) und schlug vor, die Akademie in die Gestaltung der Spielgeräte mit einzubinden: »Das könnte eine Aufgabe für die Studenten werden.« Gehling stimmte zu. Der BA sei gefordert, das Vorhaben weiterhin zu begleiten und müsse dafür sorgen, dass der ungünstige Standort durch hochwertiges Mobiliar wie etwa Skulpturen zum Beklettern aufgewertet werde. Man dürfe sich nicht darauf beschränken, herkömmliche Geräte aufzustellen, »hier muss eine völlig neue Art von Spielplatz entstehen.«

Schibalski hingegen plädierte dafür, sich weiterhin für einen Spielplatz innerhalb der eingezäunten Grünfläche einzusetzen. »Ich bin nicht hoffnungslos, dass wir das erreichen können«, sagte sie. Akademiepräsident Nikolaus Gerhart lehnt dies jedoch ab mit der Begründung, dass dieser Platz für Bildhauerarbeiten und Materialanlieferungen benötigt wird. Zudem verhindert bislang die Denkmalschutzregelung des Gartens die Errichtung des Spielplatzes. Hiersemenzel erinnerte an das Vorhaben des BA, zu prüfen, ob sich auf dem Gelände der Akademie ein Schwarzbau befinde. Dann nämlich müsste der Denkmalschutz aufgehoben werden. »Sollte dies der Fall sein, wäre dem Projekt Tür und Tor geöffnet«, sagte sie. Der BA-Chef Oskar Holl (SPD) berichtete, er habe bereits eine entsprechende Anfrage an die Lokalbaukommission (LBK) gerichtet, jedoch noch keine Antwort erhalten. Julia Stark

Artikel vom 21.04.2009
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