Veronika Kahl verwaltet den Schlüssel zur Spielsachenkiste am Leidinger Platz

Moosach · Patin für den Spielplatz

Die Kinder vom Leidinger Platz sind Veronika Kahl für deren Einsatz dankbar und freuen sich über massenhaft Spielzeug aus der Streukiste.	Foto: sd

Die Kinder vom Leidinger Platz sind Veronika Kahl für deren Einsatz dankbar und freuen sich über massenhaft Spielzeug aus der Streukiste. Foto: sd

Moosach · Binnen weniger Tage hat sich der Winter verabschiedet. Damit ist auch wieder die Spielplatzsaison eröffnet. Zeit für Veronika Kahl, den besonderen Schlüssel in greifbare Nähe zu legen. Der wird nämlich bei gutem Wetter wieder häufig von Kindern oder Eltern im Viertel bei ihr ausgeliehen. Er gehört zu einer ehemaligen Streusandkiste, die mit vielen Spielsachen gefüllt auf dem Spielplatz am Leidinger Platz steht.

Dass die Kiste dort ihren festen Platz hat, ist ihrem Engagement zu verdanken. Der Inhalt stammt teilweise aus Spielaktionen, die sie organisiert hat und gemeinsam mit den Kindern selbst gebaut wurden.

»Was nach Arbeit klingt, ist es in Wirklichkeit gar nicht«, sagt sie. Man hat nur Rechte aber so gut wie keine Pflichten umschreibt Kahl ihre Tätigkeit als Spielplatzpatin. Den Umfang und die Schwerpunkte des Engagements legt jeder Pate selbst fest.« Natürlich sind wir dankbar, wenn die Paten vor Ort auch mal eine kaputte Flasche aufheben«, sagt Roland Heil, Ansprechpartner für die Paten im Gartenbauamt. Dennoch: Aufsichtspersonen oder Ordnungshüter für den Platz sind sie nicht. Wichtigste Aufgabe für den Paten ist es, dem Platz ein Gesicht zu geben, Ansprechpartner und Mittler zwischen Nutzern und Projekt. Die meisten Kinder in der Nachbarschaft kennen Kahl und genießen das Privileg, große Schaufeln oder Bälle neben den Spielgeräten vorzufinden.

Die Identifikation mit dem Spielplatz geht sogar so weit, dass einige Kinder in Anlehnung an den Kinofilm. »Die wilden Kerle« eigene T-Shirts mit dem Logo »Die wilden Leidinger« tragen, weil sie dort immer Fußball spielen. Neben der Betreuung des Platzes gibt es zwei- bis dreimal im Jahr ein Treffen mit den Projektträgern, die zum einen, die Spiellandschaft Stadt e.V. sind und zum anderen das Baureferat. Dort tauscht man sich aus, berichtet von seinem Spielplatz und kann Wünsche und Sorgen loswerden. Einmal im Jahr dürfen die Paten kostenlos vom Fortbildungsangebot der Spiellandschaft Stadt profitieren. Darüber hinaus hat jeder Pate seinen eigenen Ansprechpartner beim Gartenbauamt.

»Das ist sehr praktisch, sagt Kahl, denn man kann Probleme auf den Plätzen schneller und direkter lösen. So hat sie beispielsweise den Spielplatzreinigern durch ein Telefonat eine Weile die Arbeit erleichtert. Denn auf Wunsch der Kinder sollten die riesigen Ausgrabungslöcher im Sandkastenbereich eine Zeit lang stehen bleiben. Das Reinigungspersonal hat das bei den nächsten Platzvisiten berücksichtigt. Ein Vorteil für beide Seiten. Die Kinder konnten ihr Werk an den folgenden Tagen fortsetzen und dem Reinigungspersonal blieb eine Menge Arbeit erspart. Was 1992 als Modellprojekt von Evelyn Knecht, Geschäftsführerin und Koordinatorin von der Spiellandschaft Stadt in München ins Leben gerufen wurde, ist mittlerweile zum Selbstläufer geworden. Doch die Zahl der Paten in der Stadt München ist überschaubar. Derzeit gibt es nach Aussage von Heil zirka 60 Spielplatzpaten, davon drei in Moosach. Einen ersten Eindruck von einer gemeinsamen Aktion zwischen Paten und Projektträgern können sich Interessierte am 18. und 19. Mai am Leidinger Platz holen. Dort wird es Fadenspiele geben. Bei Evelyn Knecht, unter der Telefonnummer 18 33 35 gibt es alle weiteren Informationen. Sofia Delgado

Artikel vom 21.04.2009
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