Alten-Wohnstift und Lagerhalle erfordern Großeinsätze in Ottobrunn

Ottobrunn · Zwei Großbrände fordern Feuerwehr

Mit vereinten Kräften versuchten die Feuerwehrmänner dem Brand Einhalt zu gebieten. Vier Senioren konnten gerettet werden. Foto: Feuerwehr

Mit vereinten Kräften versuchten die Feuerwehrmänner dem Brand Einhalt zu gebieten. Vier Senioren konnten gerettet werden. Foto: Feuerwehr

Ottobrunn · Vorstand Klaus Ortmeier hatte die Jahreshauptversammlung am Freitagabend 27. März, kaum geschlossen, als ein Vollalarm um 21.56 Uhr die Ottobrunner Feuerwehr zu einem brennenden Büro- und Werkstattgebäude eines Ausrüsters für Zahnarztpraxen in die Daimlerstraße rief. Innerhalb kürzester Zeit rückten 76 Einsatzkräfte aus.

Die Flammen schlugen bereits aus einigen Fenstern des Erdgeschosses heraus und brachten die Scheiben im ersten Stock zum Platzen. Mit Unterstützung der Feuerwehren aus Neubiberg, Hohenbrunn und Unterhaching bekämpften die Einsatzkräfte den heftigen Brand im Innenangriff unter Atemschutz. Allein Ottobrunn setzte 27 Atemschutzgeräte und 9 C-Rohre ein. Eine Gasflasche konnte aus einem brennenden Raum geborgen werden, die dann aus der Distanz mit viel Wasser gekühlt wurde. Der ABC-Zug München Land nahm Messungen auf Atemgifte oder unbekannte Chemikalien im Innen- und Außenbereich vor. Die Ergebnisse zeigten, dass keinerlei Gefährdung für die Bevölkerung bestand. Wenn auch die Ottobrunner Feuerwehr um 1.45 Uhr einrückte, war für die Kameraden der Einsatz noch lange nicht vorbei. Die Ausrüstung aller Personen, die im Brandrauch tätig waren, wurde eingezogen und gereinigt. Wer im Innenangriff war, wurde sofort unter die Dusche geschickt, um sich zu reinigen. Die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft zog sich bis 4.00 Uhr in der Nacht hin. Die Brandfahnder der Polizei haben die Ermittlung aufgenommen.

Wie wichtig es ist, die Einsatzbereitschaft schnell wiederherzustellen, zeigte der nächste Einsatz: Sonntagmorgen, 9.37 Uhr, Vollalarm zu dem Brand eines Appartements in einem großen Altenheim an der Ottostraße. Kommandant Eduard Klas ließ umgehend wegen der großen Anzahl gefährdeter Bewohner die Alarmstufe erhöhen, so dass wieder die Feuerwehren aus Hohenbrunn, Neubiberg und Unterhaching zur Nachbarschaftshilfe anrückten und der Rettungsdienst starke Kräfte mobilisierte. Kommandant Klas evakuierte bei seiner Erkundung aus dem anfangs nur wenig verrauchten Flur mehrere Bewohner. Der erste Atemschutztrupp entdeckte dann in dem zunehmenden Rauch auf dem Flur im 3. Stock nochmals einige Bewohner, die er zu ihrem Schutz in ihre Wohnungen zurückschickte und dort an die frische Luft auf die Balkons verbrachte.

Somit waren sie eine kürzere Zeit dem Rauch ausgesetzt, als wenn man sie durch den Flur in der Nähe der Brandwohnung evakuiert hätte. Dann erfolgte ein massierter Angriff mit 2 C-Rohren in das im Vollbrand stehende Appartement. Stück für Stück konnten die Bewohner des 3. Stockwerkes in Sicherheit und zur Sammelstelle im Erdgeschoss gebracht werden. Der Rettungsdienst betreute 18 Personen und transportierte vier davon mit leichter Rauchvergiftung in die Krankenhäuser. Die ­Ottobrunner Feuerwehr war mit 62 Einsatzkräften ausgerückt und setzte 19 Pressluft­atmer ein.

Der Brand ging nach derzeitigem Wissensstand der Ermittler von einem Toaster in der Küche des Appartements aus.

Artikel vom 15.04.2009
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