Blasorchester und Jugendblasorchester zeigen was sie können

Grünwald · Fröhliche Klänge locken den Frühling

Das Blasorchester und Jugendblasorchester der Freunde Grünwalds bei ihrem erfolgreichen Frühjahrskonzert.  Foto: Veranstalter

Das Blasorchester und Jugendblasorchester der Freunde Grünwalds bei ihrem erfolgreichen Frühjahrskonzert. Foto: Veranstalter

Grünwald · Die zahlreichen Besucher in der Halle des Grünwalder Freizeitparks konnten sich auch diesmal wieder von der musikalischen Bandbreite und Qualität der beiden Orchester der Vereinigung der Freunde Grünwalds unter der Leitung von Matthias Schelle und Michael Kummer überzeugen.

Die Jugendblaskapelle eröffnete das musikalische Kaleidoskop des Abends mit der »Concert Prelude« des englischen Komponisten Philip Sparke. In diesem Frühwerk aus seiner Studienzeit am Royal College of Music in London zeigt sich schon die ganze musikalische Raffi- nesse seiner Kompositionen mit edlen Blechbläserklängen, weitläufigen Melodielinien und faszinierenden rhythmischen Variationen. In der folgenden Jazz Ballade »Persuasion« des BigBand-Altmeisters Sammy Nestico zeigte Timmy Smith mit seinem einfühlsam vorgetragenen Altsaxophon-Solo, dass die »Jugend« auch hervorragende Solisten in ihren Reihen hat.

Zum Höhepunkt und zugleich Abschluss des Programmteiles der Jugendblaskapelle erklang »James Bond 007«. Eine gelungene Zusammenstellung von weltbekannten Titeln wie »Goldfinger«, »For Your Eyes Only«, »All Time High« und »Octopussy«. Die jungen Musiker zeigten, dass sie sich unter der jederzeit sicheren Leitung ihres Dirigenten Matthias Schelle zu einem Orchester entwickelt haben, das die moderne Blasorchesterliteratur sicher beherrscht.

Im beinahe fliegenden Wechsel ging es dann weiter mit dem großen Blasorchester der Vereinigung der Freunde Grünwalds unter der Leitung von Michael Kummer. »Des großen Kur- fürsten Reitermarsch« von Cuno Graf von Moltke gehört mit seinem feierlichen Charakter und den eindrucksvollen Solofanfaren zu den immer gerne gehörten Klassikern für Blasorchester.

Den Höhepunkt des ersten Teils setzte das Blasorchester dann mit der Konzertouvertüre »Hounds of Spring« des bekannten und oft gespielten amerikanischen Komponisten Alfred Reed. Das Werk stimmt mit seiner fröhlichen Leichtigkeit auf den nahenden Frühling ein. Mit diesem Selbstwahlstück werden die Grünwalder Musiker im Mai nach Südtirol reisen, um sich dort dem Urteil einer unabhängigen Jury zu stellen.

Den Schlusspunkt vor der Pause bildete die Hymne »Jerusalem« von Sir Hubert Parry, die in Großbritannien bei keinem Konzert der »Last Night of the Proms« fehlen darf. Nach der Pause führte Michael Kummer mit seinen Musikern die Zuhörer in dem Stück »Purgatorio« musikalisch durch das Fegefeuer. In Anlehnung an Dantes »Göttliche Komödie« müssen die armen Seelen im »Purgatorio« verschiedenen Ebenen bis zur Läuterung durchwandern und erfahren die Schwere und Last ihrer Sünden mit der beeindruckenden Klangsprache des amerikanischen Komponisten Robert W. Smith.

Es wechselten sich mit Geräu- schen untermalte Solopassagen, gregorianische Gesänge und fulminante Tuttipassagen ab. Einen Ruhepol als Kontrast bildete dann das Werk »October« von Eric Whitacre. Es erinnert mit seinen dichten Harmonien und farbenreichen Klängen sowohl an die Ruhe als auch an die Farben des Herbstmonats. Zum Höhepunkt des Programms entführte Michael Kummer mit seinen Musikern die Zuhörer in die Zauberwelt von Harry Potter.

Der bekannte Filmkomponist John Williams beschreibt sehr plastisch das Leben in dem Zauberinternat und bedient sich dabei der ganzen Vielfalt des Instrumentariums des Blasorchesters. Dirigent und Musiker meisterten auch dieses sehr anspruchsvolle symphonische Werk gewohnt souverän. Nach anhaltendem Applaus gaben die vereinigten Blasorchester noch gemeinsam die Zugabe »Bist Du bei Mir« zum Besten. Zum Abschluss des gelungenen Konzertabends erklang der traditionelle Tölzer Schützenmarsch.

Artikel vom 08.04.2009
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