France, Dragi und Sedat auf dem Weg zum Gebsattelberg-Seifenkistenrennen

Haidhausen · Extrem coole Kisterl-Kerle

Dragi, Sedat und France basteln fleißig an ihrem Gefährt. Sie wollen beim  Seifenkistenrennen auf dem Gebsattel das Siegertreppchen erreichen.	Foto: ks

Dragi, Sedat und France basteln fleißig an ihrem Gefährt. Sie wollen beim Seifenkistenrennen auf dem Gebsattel das Siegertreppchen erreichen. Foto: ks

Haidhausen · Jugendliche haben heute eher eine Vorliebe für Handys und Spielkonsolen, als für basteln und heimwerken. Dass aber auch das Bauen von Seifenkisten »cool« sein kann, beweisen France (16), Sedat (15) und Dragi (15) aus Au-Haidhausen. Die drei Jungs wollen beim fünften Münchner Seifenkisten-Rennen am Sonntag, 3. Mai, das Siegertreppchen erklimmen und gewähren knapp vier Wochen vor dem großen Finale einen exklusiven Blick über die Schulter.

Im Haus der Eigenarbeit (HEi) in der Wörthstraße, wo die drei Schüler ihr Seifenkisterl in der hiesigen Werkstatt bauen dürfen, wird seit etwa einem Monat gehämmert, gehobelt und gefräst. »Uns wurde das Projekt vom Verein AKA (Aktiv für interkulturellen Austausch e.V.) angeboten. Dass es so spannend werden würde, hätten wir nicht gedacht«, erklärt Sedat. Den Seifenkistenbauern winkt nach Beendigung ihres Projekts ein Zertifikat, mit dem sie sich im Berufsleben bewerben können. »In der Schule hören sie nur, wie schlecht sie sind. Hier können sie ihre Stärken fordern«, meint Anne Musbach von AKA, die die Jungs auf ihrem Weg zum Gebsattelberg begleitet.

Den Bausatz hat das Stadtjugendamt gesponsert. Nun müssen Sedat, France und Dragi den nötigen Einsatz bringen, damit ihr Wunsch in Erfüllung geht. »Wir holen Platz 1«, prognostiziert der 15-jährige Sedat keck. Von mangelndem Selbstbewusstsein kann also keine Rede sein. Dass die drei noch nie ein Seifenkistenrennen gesehen haben und eigentlich auf dem Gebsattel vorher proben wollten, lässt vor allem Hauptorganisator Bernhard Kiefer vom Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5), der zu den Gebsattel-Flitzern gehört, den Kopf schütteln. »Ich hab hier schon Leute mit einer Schnur als Lenkung und einem Holzpflock als Bremse stürzen sehen. Ich werde auch die Kiste der Jungs vorher einer Bauprobe unterziehen. Denn: Sicherheit geht vor. Immerhin ist das Gelände zum Teil recht steil.« Die jugendlichen Seifenkistenkonstrukteure lässt das bisher kalt. Sie sind zuversichtlich, dass alles bis zum 3. Mai fertig werden wird. Derzeit montieren sie die Lenkung. Ob es für einen farblichen Anstrich noch reichen wird, ist fraglich.

Dreimal die Woche basteln sie an ihrem Rennkisterl. Schlussendlich wollen sie als Team »AKA« an den Start gehen. Das Kisterl soll dann das Logo des HEi zieren.

Von den anderen Teams lassen sie sich nicht beeindrucken. »Wir haben keine Konkurrenz«, meint Sedat selbstbewusst. Doch diese will Kiefer in Zukunft fördern, denn wenn es nach ihm ginge, bräuchte jedes Kind eine Seifenkiste. »Ich möchte künftig ein Kind, das nie die Chance hätte ein Seifenkisterl zu bekommen, unterstützen. Immerhin kostet ein guter Bausatz 500 Euro.« Am 3. Mai kann man sich am Gebsattelberg vom Endprodukt überzeugen. Neben dem Spaßrennen gibt es dann auch ab 12.45 Uhr den Wertungslauf zur bayerischen Meisterschaft. Wer dem AKA Team Konkurrenz machen möchte und noch ein eigenes Seifenkisterl bauen will, findet auf der Homepage www.seifenkisten-muenchen.de alle wichtigen Bezugsadressen. Kathrin Schubert

Artikel vom 07.04.2009
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