Hauptschule an der Situlistraße sucht ehrenamtliche »Ausbildungspaten«

Freimann · Dr. Sommer für den Beruf

»Daumen hoch« für neue Paten: Rektor Klaus-Peter Mauser, Koordinator ­Johann Limbrunner (stehend, von links) sowie die Schüler Carla, Mirwais und Yvonne hoffen auf engagierte Berufstätige aus dem Münchner Norden.	Foto: em

»Daumen hoch« für neue Paten: Rektor Klaus-Peter Mauser, Koordinator ­Johann Limbrunner (stehend, von links) sowie die Schüler Carla, Mirwais und Yvonne hoffen auf engagierte Berufstätige aus dem Münchner Norden. Foto: em

Freimann · »Für mich ist meine Patin so mein persönlicher Dr. Sommer«, fasst Carla aus der achten Klasse der Hauptschule an der Situlistraße zusammen, was so eine Patenschaft von engagierten Erwachsenen für Schüler bedeuten kann. Carla und Yvonne gehen an der Situli-Schule in die achte Klasse, Mirwais in die neunte. Er macht den sogenannten M-Zug, der zum Realschulabschluss führen kann. Alle drei haben erwachsene Paten, die sie bis zum Schulabschluss begleiten.

In Zukunft soll der Beistand »von draußen« einen wichtigen Schritt weiter gehen: Die »Ausbildungsbrücke«, eine Initiative des Diakonischen Werks, sucht mit der und für die Situlischule engagierte Menschen aus dem Münchner Norden. Wichtig ist, dass sie im Berufsleben stehen – ob als Angestellte oder Selbstständige. Auch wer inzwischen Rentner ist und vorher entsprechend viel Erfahrung gesammelt hat, ist willkommen.

Wer von außen kommt, hat einen unverstellten Blick auf den Schüler oder die Schülerin, die er betreut. Es sind weder die Eltern noch die Lehrer, die vielleicht schon seit Jahren immer wieder das Gleiche predigen – oder gar nicht mehr genau hinhören können. Es sind einfach Erwachsene, von deren Lebenserfahrung man profitieren kann. Und die oft genug Qualitäten entdecken bei ihren Schützlingen, die noch in keine Schulnote eingeflossen sind. Am Anfang steht ein Treffen von möglichen Paten und Schülern, die sich einen erwachsenen Partner wünschen auf dem Weg von der Schule bis zur erfolgreich absolvierten Ausbildung. Wer sich gegenseitig sympathisch ist, schließt einen Vertrag miteinander: Der Pate nimmt sich jede Woche etwa ein bis zwei Stunden Zeit für seinen oder ihren Schüler, hört zu, gibt Tipps, hilft bei der Berufswahl und bei Bewerbungen, vermittelt zwischen Ausbildungsbetrieben und seinem Schützling, baut aber bei Bedarf auch mal auf, wenn’s private Probleme gibt. Der Schüler verpflichtet sich, in den Zeiten zwischen den Treffen Aufgaben gewissenhaft zu erledigen, die der Pate ihm stellt – etwa Recherche in Sachen Berufswahl, das Schreiben von Bewerbungen oder auch das Nacharbeiten von Schulstoff.

Außerdem muss er natürlich die Verabredungen einhalten; doch auf diese Gelegenheiten, sich auch mal alles von der Seele zu reden, freuen sich die Schüler meistens sowieso, berichten Carla, Yvonne und Mirwais. »Mein Pate ist für mich ein zweiter Halt – schließlich will man auch nicht immer alles mit den Eltern besprechen«, sagt Mirwais dazu. »Zum Beispiel das Thema Beziehungen.« Auch Praktikumsstellen haben die drei schon mit Hilfe der Paten bekommen. Außerdem sind die Paten eine weitere Brücke in den deutschsprachigen Kulturraum, wenn die Erfahrungen, die die Eltern ihren Kindern weitergeben können, auf Regeln einer ganz anderen Tradition begründet sind, beobachtet Klaus-Peter Mauser, Rektor der Schule.

Wer Interesse hat, eventuell selbst eine Patenschaft für einen Schüler oder eine Schülerin zu übernehmen, kann sich an den Koordinator für den Münchner Norden, Johann Limbrunner, wenden. Er ist per E-Mail unter limbrunner@patenmodell.de und telefonisch unter der Nummer 85 79 64 25 erreichbar. Eva Mäkler

Artikel vom 07.04.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...