Kathrin Schubert, freie Mitarbeiterin der Redaktion, zum Thema: „Stammsteher in München“

München - So seh ich das

Wer in München aufgewachsen ist, kennt Stammsteher. Menschen, die ihre reichlich vorhandene freie Zeit lieber gemeinsam mit Gleichgesinnten vor der eigenen Haustüre verbringen, werden hier nicht nur geduldet, sondern sind im Stadtteil meist vollständig integriert. Wer über Stammsteher schimpft, hat wahrscheinlich noch nie einen persönlich gesprochen und weiß nichts über deren Probleme.

In Bayern sagt man „Jeda hod sei eigens Packerl zum Tragn“, doch ein wenig Toleranz für die Gestrandeten der Gesellschaft würde auch denjenigen nicht schaden, die die Stammsteher vertreiben wollen. Menschen wie Gerd aus dem Hasenbergl beeinträchtigen in keinster Weise mein persönliches Sicherheitsempfinden. Angesprochen wird man von ihnen nur in den seltensten Fällen, meistens wollen sie unter sich bleiben.

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Wer Vorurteile gegen Stammsteher hat, sollte sich in Zeiten der Konjunkturkrise überlegen, wie schnell man selbst seinen Job verlieren kann. Ob man seine Probleme dann mit anderen teilen oder lieber allein zuhause versauern möchte, sei jedem selbst überlassen. Brennpunkte in München? Auch im „blütenreinen“ Freimann trifft man sie vorm Café gegenüber. Leben und Leben lassen! So seh ich das!

Artikel vom 02.04.2009
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