Zusage über 60.000 Euro für Oberschleißheim aus Förderprogramm

Oberschleißheim · »Soziale Stadt« kommt

Ideen zur Parksiedlung und einem neuen Zentrum haben sie schon viele – und inzwischen auch eine Zusage über einen Zuschuss von 60.000 Euro: Oberschleißheims Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler und Bauamtsleiter Josef Schartel. 	F.: sh

Ideen zur Parksiedlung und einem neuen Zentrum haben sie schon viele – und inzwischen auch eine Zusage über einen Zuschuss von 60.000 Euro: Oberschleißheims Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler und Bauamtsleiter Josef Schartel. F.: sh

Oberschleißheim · Oberschleißheim ­bekommt als erste ober­bayerische Gemeinde außerhalb Münchens Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm »Soziale Stadt«. Schon vor der noch ausstehenden Bestätigung durch den Bund hat die Regierung von Oberbayern jetzt die Bewilligung von 60.000 Euro durch die Oberste Baubehörde bekanntgegeben. Gemeindechefin Elisabeth Ziegler plant eine Neustrukturierung der Parksiedlung, besonders des Wohngebiets beidseitig des Stutenangers, und des Kirchenplatzes.

Dort entstanden nach dem zweiten Weltkrieg einfache Kleinwohngebiete, deren Kapazitäten durch stetigen Zuzug neuer Einwohner bald nicht mehr ausreichten. In den Jahren 1965 bis 1975 entstanden dort dann die mehrgeschossigen Wohnhäuser – und mit 1.800 Wohnungen die dichteste Besiedlung im Gemeindegebiet.

Wegen seines damals besonders modernen Standards wurde das Wohngebiet begeistert angenommen, was sich jedoch im Lauf der Jahre änderte.

Heute leben dort etwa 4.100 Menschen unterschiedlichster Nationalitäten. Dies entspricht etwa 34 Prozent der Gesamtbevölkerung Oberschleißheims. Die jetzt veralteten Wohnblocks und das Ladenzentrum sind inzwischen dringend sanierungsbedürftig. Insgesamt droht durch die Vernachlässigung der Anlagen eine soziale Schieflage mit Abwärtsentwicklung zu entstehen, befürchtet Ziegler. »Wir wollen in erster Linie eine kulturelle und wirtschaftliche Aufwertung der Parksiedlung, um die dortige Wohnqualität wieder zu heben«, betont sie auf Nachfrage der Münchener Nord-Rundschau nach der Verwendung der Fördermittel. Besonders wichtig ist ihr die Entstehung eines Kommunikationszentrums für alle Bürger. Darunter versteht sie zentrale Einkaufsmöglichkeiten, aber auch Treffpunkte für Erwachsene und Jugendliche rund um das Ladenzentrum, mit Verbindung zu Bürgerhaus und Kirche. »Gerade die Jugendlichen sollen einen Platz bekommen, an dem sie sich treffen und wohl fühlen können, ohne jemanden zu stören«, meint die Bürgermeisterin bei einem Ortstermin mit dem Bauamtsleiter Josef Schartel.

Mithilfe der »Sozialen Stadt« will Ziegler innerhalb des Ortes ein Gleichgewicht bezüglich der Wohnqualität erreichen: Die Barockschlösser und die umliegenden Einfamilienhäuser auf der einen Seite der Bahnlinie, ein neu konzipiertes, modernes und kommunikatives Ortszentrum auf der anderen Seite – so soll Oberschleißheim sich nach der Vorstellung Zieglers präsentieren. Im ersten Schritt gilt es, ein Gutachten mit Veränderungsvorschlägen in Auftrag zu geben. Die Untersuchungen sollen bis Ende des Jahres vorliegen – als Grundlage, mit dem Gemeinderat das weitere Vorgehen zu beschließen. Nach der Neugestaltung soll das Wort »sozial« in seiner ursprünglichen Definition gelebt werden können: »Gemeinsam, verbunden«, aber auch von »verantwortungsbewusst, fürsorglich«. In der Parksiedlung und darüber hinaus – wenn das neue Zentrum hinter dem Bürgerhaus attraktiv genug wird. Siglinde Haaf

Artikel vom 31.03.2009
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