Mit »Aufstrebend« wird begonnen

Grasbrunn · Skulpturenpfad

Grasbrunn · Anlässlich der 100-Jahrfeier Neukeferlohs im Mai 2009 soll ein Skulpturenpfad errichtet werden. Von 20 interessierten Künstlern haben fünf einen Entwurf eingereicht, der im Hauptverwaltungsausschuss besprochen wurde. Die Skulpturen werden kostenlos erstellt und der Gemeinde von den Künstlern überlassen. Der Projektleiter Michael Hagen bat lediglich um einen Materialkostenzuschuss in Höhe von insgesamt 10.000 Euro.

Zuschussantrag skeptisch entgegen genommen

Dieter Schuster (SPD) sprach für alle Räte, die zwar grundsätzlich für einen solchen Zuschuss offen seien, es bereite ihm allerdings »Bauchschmerzen bei der ungewissen Zukunft des Gemeindehaushalts«, erinnerte er an die Finanzkrise und damit möglicherweise entfallende Gewerbesteuereinnahmen, einfach Mehrkosten in dieser Höhe zu bewilligen. Der Gemeinderat habe ja bereits ein Budget von 45.000 Euro für die Feierlichkeiten bewilligt. Eine Lösung sah er darin, diese Kosten an anderer Stelle einzusparen. Wo genau ließ er offen, Schuster verwies lediglich auf das Konzept der Haushaltsdeckungskreise. In diesen Deckungskreisen werden Ausgaben erfasst, die einen ähnlichen Sachzusammenhang aufweisen. Bürgermeister Klaus Korneder schlug vor, zunächst nur eine Skulptur aufzustellen und die anderen nach und nach im Laufe der nächsten Jahre zu ergänzen. Dies sei auch deswegen sinnvoll, weil es gar nicht sicher sei, ob die Künstler die geplanten Skulpturen überhaupt bis zum Mai verwirklichen könnten.

Zunächst eine Skulptur ausgewählt

Der Projektkoordinator für die 100-Jahrfeier, Michael Hagen, stellte den Gemeinderäten dann die fünf Skulpturen vor. Thomas Gürkes Skulptur stellt einen abstrakten Grundriss der Gemeinde dar. In der Mitte die B 304, symbolisiert durch zwei steil aufragende parallele Pfeiler, eingerahmt von mehreren sternförmigen, sich überlagernden Zacken, welche die dynamisch wachsende Gemeinde repräsentieren. Die Gesamthöhe der Skulptur sieht Gürke bei ca. drei Metern. Sie bekam dann letztendlich auch den Zuschlag, als erste Skulptur aufgestellt zu werden. Der Entwurf von Helga Keller-Wolf sieht in einem hölzernen, mit Fliesenstücken bedecktem, ca. einem Meter hohem Lebens-Ei das ideale Symbol für die Gemeinde. Diese sei schließlich aus Flüchtlingen entstanden, die hier nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Heimat gefunden haben. Rudolf Lorenz stellt sich ein ca. zwei Meter hohes hölzernes Stelen-Triptychon vor, welches die drei Ortsteile repräsentiert – die mittlere etwas breiter als die äußeren. Mit ihrem Vorschlag eines Paares mit zwei Kindern aus weißem Marmor möchte Heidi Guhl-Matuschka Einigkeit, Harmonie und Miteinander in der Gemeinde symbolisieren. Während der Vorstellung der Entwürfe merkten die Räte recht schnell, dass sehr unterschiedliche Zuschüsse zu den einzelnen Kunstwerken notwendig sein würden. Je nach verwendetem Material liegt der Zuschuss bei 300 bis 3.000 Euro. Aus finanziellen Gründen fand der fünfte Vorschlag spontan die größte Zustimmung: Günther Fetzer‘s Skulptur will einen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen und dafür ein Stelenensemble aus gebrauchten Büchern des Wertstoffhofes errichten.

Aufgestellt bis zum 4. Mai

Insgesamt überzeugten die vorgestellten Arbeiten die Gemeinderäte, so dass beschlossen wurde, Zug um Zug alle Skulpturen aufzustellen und jeweils die Materialkosten zu bezuschussen. Die hierfür insgesamt notwendigen Ausgaben sollen an anderer Stelle im Haushalt eingespart werden. Als erstes soll die Skulptur »Aufstrebend« von Thomas Gürke im Park zwischen Rathaus und Kirche aufgestellt werden. Gürke hat versichert, die Eisenkonstruktion bis zum Tag der 100-Jahrfeier am 4. Mai umsetzen zu können.

Artikel vom 25.03.2009
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