Schonfrist für »Hänsel und Gretel«

Harlaching · Frist verlängert

Harlaching · Wenigs­tens wieder etwas ruhiger schlafen können die Betreiber des Kindergartens »Hänsel und Gretel« an der Wunderhornstraße in der Harlachinger Menterschwaige. Zwar schwebt das Damoklesschwert eines möglichen Verkaufs des rund 1.500 Quadratmeter großen Grundstückes und die Schließung des Kindergartens mit seinen derzeit rund 60 Plätzen auch weiterhin über den Betreibern.

Doch die Stadt hat jetzt den eigentlich bereits im kommenden Jahr auslaufenden Mietvertrag für das Areal wenigstens um ein Jahr bis 2011 vorzeitig verlängert. Engagiert war in der Vergangenheit auch der örtliche BA für einen Fortbestand der privat geführten Einrichtung eingetreten. Doch die Gefahr einer Schließung ist bei weitem noch nicht vom Tisch. Die kommunale Gottfried und Lina Fischer Stiftung mit dem Schwerpunkt der Versorgung von alten und kranken Menschen trägt sich mit ­ernsten Verkaufsabsichten für das städtische Filetgrundstück. Dabei fusst diese Absicht vor allem auf aktuellen Stadtratsbeschlüssen, wonach ein möglichst effizienter Einsatz von kommunalen Stiftungsmitteln (eben auch durch Grundstücksverkäufe) zu erreichen ist.

Bedarf erkannt – Gefahr nicht gebannt.

Allerdings hat man nach dem starken Insistieren für einen Verbleib vonseiten der Betreiber wie auch des Bezirksausschusses mittlerweile offensichtlich auch bei der Stadt erkannt, welcher Bedarf vor Ort an geeigneten Kindertagesplätzen besteht. So hatte immerhin das städtische Schulreferat in der umstrittenen Sache zuletzt interveniert und den Aufschub um zumindest ein Jahr möglich gemacht. Wie Christian Barnikel vom Schulreferat in der jüngsten BA-Sitzung deutlich machte, soll diese Fristverlängerung auch eine umfangreiche Suche nach Alternativmöglichkeiten einleiten. »Derzeit haben im südlichen Harlaching 65 von 70 Kindern einen Kindergartenplatz«, so Barnikel. »Diesen sehr guten Versorgungsgrad südlich des Schmorellplatzes wollen wir in jedem Fall aufrecht erhalten«, so der Stadtvertreter. Eine Notwendigkeit, die auch Katrin Fromm als Leiterin der Kindertagesstätte »Hänsel und Gretel« im BA deutlich aufzeigte. Sie unterstrich einmal mehr den hohen Bedarf im regionalen Umgriffbereich Südharlaching. »Wenn wir schon langfristig nicht an der Wunderhornstraße bleiben können«, so Fromm, »dann brauchen wir wenigstens ein adäquates Grundstück plus Immobilie in unmittelbarer Umgebung – weitere Entfernungen nützen uns nichts!« Doch genau hier liegt angesichts hoher Grundstücks- und Mietpreise und schwieriger Suche nach einer möglichen neuen Heimat der Hase im Pfeffer. Weshalb auch der BA noch einmal deutlich machte, eine »Ideallösung« sei nur der Verbleib an der bisherigen Stelle. Eine Einschätzung, für die auch Stadtvertreter Barnikel durchaus Verständnis aufbrachte – allerdings keine klaren Zusagen machen konnte. Von jenen kostenintensiven kommunalen Bestrebungen im Mehrjahresinvestitionsprogramm, den Versorgungsgrad an Kindertagesplätzen stadtweit von bislang 83 Prozent auf stolze 90 Prozent anzuheben, soll auch der 18. Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching profitieren.

Auf diesen Stadtteil bezogen wird eine Verbesserung des Versorgungsgrades von 70 auf 77 Prozent angestrebt, wozu auch eine neue Einrichtung an der Säbener Straße direkt neben dem Gelände des FC Bayern mit rund 100 Kita-Plätzen entscheidend beiträgt. Doch auch dann läge man in puncto Versorgung in Untergiesing-Harlaching noch einiges hinter dem Stadtlevel zurück.

Hettich

Artikel vom 25.03.2009
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