Das Ramersdorfer Trambahnhäusl wird nun endlich zum Bewohnertreff

Ramersdorf · Dauer-Wendeschleife

Früher trafen sich hier Trambahn-Schaffner, seit kurzem wird das Trambahnhäusl an der Rosenheimer Straße zum Bewohnertreff umgebaut.	Foto: Hirth

Früher trafen sich hier Trambahn-Schaffner, seit kurzem wird das Trambahnhäusl an der Rosenheimer Straße zum Bewohnertreff umgebaut. Foto: Hirth

Ramersdorf · Rein äußerlich merkt man es ihm nicht an: Das Ramersdorfer Trambahnhäusl, eine Institution mit bewegter Vergangenheit, wird derzeit saniert und für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Doch an der Außenfassade wird sich trotz mehr als zwanzigjährigem Hin und Her über dessen Zukunft nichts ändern.

»Die zukünftige Nutzung und vor allem die Finanzierung beschäftigen allein den Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach (BA16) bestimmt schon 15 Jahre, umso froher sind wir nun, dass die Sanierung vorangeht«, erklärt Caroline Rosado-Palminha (SPD).

Seit 1972 wendet in der Rosenheimer Straße keine Trambahn mehr, seitdem diskutieren Bürger, Stadtrat und Bezirksausschuss über die Zukunft des Trambahnhäusls. »Uns war einen bürgerschaftliche Nutzung wichtig«, sagt Rosado-Palminha. Sogar die Anwohner hatten auf zahlreichen Bürgerversammlungen versucht den Umbau voranzutreiben.

Seit Anfang März wird das Gebäude nun endlich entkernt, ab Mai dieses Jahres soll das Trambahnhäusl zum Bewohnertreff umfunktioniert werden. »Im Inneren des 43 Quadtratmeter kleinen Hauses wird derzeit aus sechs winzigen Räumen ein großer Raum gestaltet«, erläutert Anke Witzel von der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS), die auch schon mit der Sanierung des Gebietes Innsbrucker Ring/Baumkirchner Straße beauftragt worden war.

Insgesamt umfasst das erdgeschossige Trambahnhäusl an der Wendeschleife in der Rosenheimer Straße rund 66 Quadratmeter. »Trambahnhäusl wurden immer sehr verschachtelt gebaut«, meint Rosado-Palminha. Neben dem Aufenthaltsraum der Tramfahrer mit öffentlichen Toiletten, bestehe es aus einem alten Lagerraum, der bisher jedoch nicht beheizt wurde, und einem Kiosk, der auch weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll. »Über die Öffnungszeiten lässt sich noch nichts Genaues sagen, aber die bisherigen sollen verlängert werden«, erklärt Witzel. Ebenso sei der Einbau einer Heizung im Gange, so könne nach dem Umbau eine ganzjährige Nutzung ga­rantiert werden. »Seit Jahren kümmert sich eine Jugendgruppe, die im Laufe der recht langen Zeit auch schon in die Jahre gekommen ist, um das Häusl. Die Jugendlichen sind mittlerweile erwachsen geworden«, klärt Rosado-Palminha auf. Um auch weiterhin auf den Bewohnertreff zugreifen zu können, haben die Gruppenmitglieder vor wenigen Jahren den Verein SozialKultur e.V. gegründet.

Dieser wird den neuen Bewohnertreff auch in Zukunft betreiben. »Die Gruppe hat bisher immer auf den Laden aufgepasst und das erhalten, was noch zu gebrauchen war«, erläutert Rosado-Palminha. Darüber hinaus stehe man bereits im Kontakt zum Gewerbekreis Ramersdorf, der für Flohmärkte und andere Aktionen sorgen könnte.

Außerdem sollen zukünftig im neuen Trambahnhäusl-Bewohnertreff regelmäßige Kulturveranstaltungen stattfinden.

Die MGS verspricht sich durch den Umbau eine Verbesserung des Zusammenlebens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und die Identifikation mit dem Stadtteil. Am 3. Juli letzten Jahres hatte der Stadtrat grünes Licht für die Finanzierung des Trambahnhäusls gegeben. Der neue Bewohnertreff kann schlussendlich im Rahmen des Programms Soziale Stadt gesichert werden. »Das Projekt Trambahnhäusl kann mit 49.000 Euro gefördert werden«, erklärt Witzel. Das ehemalige Trambahnhäusl sei zwar ein Mehrzielprojekt, müsse aber kostengünstig gehalten werden.

Die Mühlen der Stadtverwaltung mahlen langsam, da stellt sich die Frage, ob man in über zwanzig Jahren Planung nicht auch einige Verwaltungskosten hätte sparen können! Kathrin Schubert

Artikel vom 24.03.2009
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