Mit der Stadtteilkultur unterwegs

München Nord-Ost · Römische Spuren

München Nord-Ost · Der Nordostkulturverein München unternimmt in diesem Jahr zwei heimatkundliche Exkursionen. Im vergangenen Jahr zeigte der Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e. V. in Oberföhring die Ausstellung »Föhring – Geburtshelfer Münchens?« Darin wurde auch auf die römische Kultur und die Bedeutung der Lage unserer Gegend an einer wichtigen Römerstraße eingegangen.

Der Verein lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger zur gemeinsamen römischen Spurensuche ein. Auf der Achse zwischen den römischen Provinzhauptstädten, Augsburg, die Hauptstadt Raetiens – und Salzburg, die Hauptstadt des Norikums, befindet sich der Münchner Stadtteil mit der ältesten Geschichte, Oberföhring. Bei Oberföhring querte eine Römerstraße die Isar und so führt uns unsere erste Exkursion nach Augsburg. Augsburg ist nach Trier die zweitälteste Stadt Deutschlands. Dort wurde im Augsburger Schied erstmalig München urkundlich erwähnt.

Die Teilnehmer erkunden die 2000-jährige Geschichte der Freien Reichsstadt. Augsburg ist Bischofsstadt, es ist die Stadt der Fugger und Welser, die Stadt der süddeutschen Reformationsbewegung. Augsburg war und ist ein Zentrum der Technik, Kunst und Kultur, denken Sie nur an die Augsburger Gold- und Silberschmiede oder an Mathias Günther, Maler und Bürger von Augsburg, er schuf die Deckenfresken der Klosterkirche zu Rott am Inn. Der NordOstKultur-Verein besucht unter anderem den Dom, die Fuggerei, die erste Sozialsiedlung Deutschlands, den goldenen Rathaussaal, die St. Annakirche, das Schaezlerpalais und das Römermuseum.

Der Ausflug findet am 18. April statt. Die Kosten betragen 20 Euro, Fahrt, Stadtführung und alle Eintritte sind bereits enthalten. Kinder bis 14 Jahren sind frei. Treffpunkt ist am Münchner Hauptbahnhof, Gleis 14. Abfahrt mit RE ab München 8.15 Uhr, Rückkehr nach München 18.50 Uhr.

Die 2. heimatliche Exkursion führt am Samstag, 9. Mai, nach Seebruck am Chiemsee zu einer Wanderung durch die Frühgeschichte des Chiemgaus.

Entstanden ist der Ort aus dem römischen Bdaium um 50 nach Christi Geburt und diente den Römern als Stützpunkt auf der Fernreiseroute von Salzburg nach Augsburg. Zahlreiche archäologische Funde aus Seebruck und der Umgebung sind im Römermuseum ausgestellt.

Am Ende des 3. oder 4. Jahrhunderts sicherte ein Kastell Ort und Brücke. Aus dem römischen Stützpunkt wurde das frühchristliche Potena und schließlich das mittelalterlich-bayerische »Prucca« als Vorläufer des heutigen Seebruck. Auf dem Platz des ehemaligen römischen Kas­tells steht heute die Kirche St. Thomas und St. Stephan.

Vorgesehen ist ein Besuch des Römermuseums Bedaium, einer römischen Darre, der Reste eines Befiziarikastells, einer römisch-norisches Gräberfeldes, des Keltenhofs von Stöffling, einer Keltenschanze und des Burgstalls einer frühmittelalterlichen Fluchtburg.

Die Teilnehmer können im Keltenhof Brot backen, Münzen prägen und mit Pfeil und Bogen ihre Treffsicherheit testen, außerdem wird nach der Wanderung von einer waschechten Norikerin eine kleine keltische Brotzeit gereicht.

Die Anreise erfolgt mit eigenen Pkws. Treffpunkt: Kirche in Seebruck am Chiemsee um 10.30 Uhr. Die Kosten betragen für Führungen, Eintritt und Keltenbrotzeit 12 Euro pro Person.

Anmeldungen müssen bis spätestens Donnertag, 9. April, an Josef Eberl (Reiseleiter), Grimmeisenstraße 14, oder unter Tel. 99 20 09 82 gerichtet werden.

Artikel vom 17.03.2009
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