Eltern am Ackermannbogen fürchten Mangel an Hortplätzen im Viertel

Schwabing · Bibbern um Versorgung

Angst vor Mangel an Hortplätzen: Carolin Reus (l.) und Petra Wanckels Kinder, die jetzt schon in die Schule gehen, werden betreut. Die Mütter fürchten aber, dass dies bei ihren Jüngeren nicht mehr der Fall sein wird. 	Foto: ko

Angst vor Mangel an Hortplätzen: Carolin Reus (l.) und Petra Wanckels Kinder, die jetzt schon in die Schule gehen, werden betreut. Die Mütter fürchten aber, dass dies bei ihren Jüngeren nicht mehr der Fall sein wird. Foto: ko

Schwabing · Im Neubaugebiet am Ackermannbogen sehen Eltern schwarz für die künftige Versorgung ihrer Kinder mit Hortplätzen. Laut Birgit Ehmann, ortsansässige Mutter mit drei Kindern, könnte es mit Kapazitäten schon ab dem kommenden Schuljahr knapp werden. Dann seien nämlich etwa in der Tagesstätte »Kindervilla Drei Eichen« an der Elisabeth-Kohn-Straße voraussichtlich nur sechs Hortplätze frei, sagt Ehmann. »Und die reichen nicht einmal, um die Geschwisterkinder aus den Kindergartengruppen der Kindervilla aufzunehmen.«

Auch Petra Wanckel und Carolin Reu bangen um die entsprechende Betreuung ihrer Kleinen. »Die Kindergärten sind jetzt schon ziemlich voll und wenn diese Kinder in die Schule kommen und einen Hortplatz brauchen, dann haben wir ein Problem«, sagt Wanckel. Alle drei Frauen erzählen, dass am Ackermannbogen außerdem bei ausnehmend vielen Familien sowohl Vater und Mutter berufstätig seien.

Wanckel selbst arbeitet auch, im Moment kann sie das noch. Ihr sechsjähriger Sohn hat einen Hortplatz in der »Kindervilla Drei Eichen«. Sollte sich aber für ihre Tochter, die ab dem kommenden Schuljahr die erste Klasse besuchen wird, keine entsprechende Betreuung finden, muss Wanckel wohl zu Hause bleiben. Ähnlich sieht es auch bei Carolin Reu aus. Sie arbeitet drei Tage in der Woche. Im Moment sind ihre vier Kinder im Alter von einem bis acht Jahren in ihrer Abwesenheit versorgt. Spätestens wenn die beiden Jüngeren (ein und vier Jahre) eingeschult werden, befürchtet sie aber, dass es dann in Sachen Hortplatz finster aussieht. »Die starken Jahrgänge kommen erst noch in die Schule, 2004 sind zum Beispiel viele Kinder geboren.« Birgit Ehmanns Zwillinge (sieben Jahre) sind im Tagesheim der Gertrud-Bäumer-Grundschule untergebracht. »Wir haben aber jetzt schon gebibbert, ob wir die Plätze bekommen.«

Eva-Maria Volland, Presse­sprecherin des Schul- und Kultusreferates der Stadt München, bedauert, dass es »hier Grund zur Beschwerde oder Besorgnis gibt«. Trotzdem sei die Versorgung mit Hortplätzen für den Acker­manbogen mit 70 Prozent »bereits doppelt so gut« wie im kompletten städtischen Bereich mit 35 Prozent. Auch aufgrund der Gertrud-Bäumer-Grundschule, in der es derzeit 200 Tagesheimplätze gebe. Weitere Zahlen aus dem Stadtbezirk 4, Schwabing-Freimann, könne man zum Vergleich nicht heranziehen, sagt Volland. Denn der Ackermannbogen gehöre zwar zu diesem Viertel, die Gertrud-Bäumer-Grundschule liege aber auf dem Gebiet des Stadtbezirks 9, Neuhausen-Nymphenburg.

Laut der Pressesprecherin gibt es darüber hinaus zusätzlich die Plätze der Mittagsbetreuung, die noch gar nicht in der städtischen Aufstellung der Kinderversorgung berücksichtigt seien. »Eine andere Option wäre, dass aus der Gertrud-Bäumer-Grundschule eine Ganztagesschule wird.« Grundsätzlich sei es auch möglich, eventuell Kindergartengruppen in Hortgruppen umzuwidmen.

Letzteres ist eine Möglichkeit, die auch für Birgit Ehmann denkbar ist: Sie hält die Umwandlung in Hortplätze für eine »unbürokratische Lösung«. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 17.03.2009
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