Vereine nicht gegeneinander ausspielen – Planungsprozess läuft

Ramersdorf/Perlach · Sportsituation im Stadtbezirk verbessern

Ramersdorf/Perlach · Im Streit um die Sanierungen der Bezirkssportanlagen Bert-Brecht-Allee durch den Sportverein Neuperlach (SVN) und der Bezirkssportanlage Rudolf-Zorn-Straße durch den DJK Sportbund München-Ost kam es auf der letzten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach erneut zu heftigen Diskussionen.

Markus Blume kritisierte, wie auch in der Dezember-Sitzung, dass die BA-Vorsitzende Marina Achhammer die Pläne des SVN nicht an alle Fraktionen weitergegeben habe und die SPD offenbar Informationen zurückhalte, woraufhin Achhammer erwiderte: »Ihre Verschwörungstheorien beginnen mich langsam zu langweilen«. Daraufhin stellte Blume Achhammers Kompetenz als BA-Vorsitzende in Frage mit der Begründung, sie führe die Sitzungen nicht sachlich und bringe im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Klaus Bode auf Sitzungen nicht die Meinung des BAs zum Ausdruck, sondern ihre persönliche.

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Stadträtin Birgit Volk (SPD) verteidigte ihre Parteigenossin mit dem Argument, dass die Pläne des SVN eigentlich noch gar nicht an die Öffentlichkeit gebracht werden sollten, weil im Stadtrat noch nicht darüber diskutiert worden war. Nicht Achhammer sei also zu spät gewesen, sondern Blume zu voreilig. Sie verurteilte die Streitigkeiten und warf Blume vor: »Sie spielen Vereine gegeneinander aus«. Kurt Damaschke (SPD) betonte: »Die Vereine im Stadtviertel sind keine Konkurrenzbetriebe.« Es bestehe ein allgemeines Interesse, die Situation im Sportbereich zu verbessern. Anfang 2004 war das Projekt »Sportstadt München 2000« abgeschlossen worden, aus dem sich der »Sportentwicklungsplan« ergeben hat, der im Oktober 2006 beschlossen wurde. Dieser soll die künftigen Anforderungen an Sportflächen und Sportstätten sowie Vereinsstruktur und Sportmanagement ermitteln.

Die Sporthochschule Köln hatte den Auftrag, eine repräsentative Studie über den Bedarf zu erstellen. Die Prognosen für den Zeitraum 2008 bis 2018 zeigten, dass es münchenweit einen großen Hallenbedarf gebe. Aufgrund der demografischen Entwicklung würden Sportarten zur Gesundheitsförderung wie Gymnastik oder Tanzen verstärkt nachgefragt.

Nicht nur die Anlagen des SVN und DJK kämen für eine Sanierung und Erweiterung in Betracht, sondern beispielsweise auch die Bezirkssportanlage an der Görzerstraße, die zu den größten Münchens zähle, so Damaschke. Allerdings sei hier kein akuter Sanierungsbedarf gegeben.

»Wir brauchen eine sachliche Zusammenarbeit«, mahnte Anja Burkhardt (CSU). Mittlerweile sei auch die Errichtung einer Doppel- eventuell sogar einer Dreifach-Sporthalle an der Führichschule in Aussicht gestellt worden, »das sind doch tolle Angebote!« Derzeit läuft ein kooperativer Planungsprozess in den Stadtteilen Ramersdorf und Berg am Laim, im April soll laut Damaschke dazu die Auftaktveranstaltung sein. Beteiligt sind das Institut der DSHS (Deutsche Sporthochschule Köln), Sportamt, Planungsreferat, Koordinierungsgruppe Soziale Stadt Ramersdorf/Berg am Laim und Bezirksausschüsse.

S. Föll

Artikel vom 11.03.2009
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