Letzter Bauabschnitt beim Waldfriedhof in Haar

Haar · Urnenbestattung im Trend

Haar · Mit dem dritten Bauabschnitt geht die Neugestaltung des Waldfriedhofes Haar in die letzte Runde. Insgesamt 175.000 Euro wird die Maßnahme kosten, die auch eine Rodungsinsel für Baumbestattungen vorsieht. Allerdings ist diese Möglichkeit der Bestattung weit flächenintensiver als vermutet.

Zahlreiche Bäume mussten für die ersten beiden Maßnahmen der Friedhofsumgestaltung unter dem Motto »Bewahren und verändern« ihr Leben lassen. Vor allem bei der Aussegnungshalle hatte man kräftig rasiert: Insgesamt 72 Bäume und 93 Rundhölzer wurden gefällt, 56 Neupflanzungen an Bäumen und Solitärhecken habe man durchgeführt, berichtete Landschaftsarchitekt Stefan Kalckhoff in der jüngsten Bauausschusssitzung. Abschnitt drei werde man zwar auch einen Waldhain für Baumbestattungen roden, insgesamt falle die Rodung von Fichten und Birken sowie Neupflanzungen jedoch geringer aus. Der frühere Waldhain wurde umgetauft in Ulmenhain. Hier wurde eine Rodung vorgenommen, damit die ersten Urnenbestattungen rund um einen Baum vorgenommen werden können.

Begraben werden die Urnen kreisförmig um einen Baum. Der Abstand vom Baum beträgt 1,35 Meter, der Abstand zwischen den Grabplatten 40 Zentimeter. Unter dem Baum sind Wildstauden und Gräser vorgesehen. Angrenzend ist ein Platz geplant, bestückt mit halbkreisförmigen Bänken und einem Ablagestein für Blumen während der Bestattungsfeierlichkeiten.

Maximal zwei Personen werden unter einer Platte begraben, die auf dem Boden liegt. Die Platten sollen von der Gemeinde gekauft werden, damit sie einheitlich sind. In manchen Städten würden kleine Platten an dem Baum befestigt, so Kalckhoff. Wie die Gemeinderäte feststellten, ist diese Form der Bestattung sehr flächenintensiv. »Also können nur maximal 22 Personen dort bestattet werden«. Einen größeren Radius zu ziehen wie vorgeschlagen, würde mehr Abstand und damit »nicht mehr das Waldgefühl geben«, entgegnete Kalckhoff.

Bürgermeister Dworzak befürchtet, dass der Trend zur Urnenbestattung steigt. »Immer mehr ältere Menschen wohnen weit weg von ihren Angehörigen«. Außerdem seien Urnenbestattungen wesentlich günstiger. Eine totale Kompostierung der Urne innerhalb von zehn Jahren bringt jedoch auch eine höhere Fluktuation. Man müsse abwarten wie die Waldbestattungen angenommen würden, beschlossen die Gemeinderäte. Notfalls müsse man weitere herkömmliche Urnenwände schaffen.

Petra Tränkel

Artikel vom 11.03.2009
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