Historischer Erfolg: Der DVV-Pokal geht an die Paduretu-Truppe

Unterhaching · Haching hat den Pott

Generali Haching feierte zusammen mit den Roten Raben aus Vilsbiburg den ersten bayerischen Doppelsieg im DVV-Pokal. Foto: Generali

Generali Haching feierte zusammen mit den Roten Raben aus Vilsbiburg den ersten bayerischen Doppelsieg im DVV-Pokal. Foto: Generali

Unterhaching · »Das ist mein Überraschungsding dieses Jahr«, sagt ein deutlich gelöster Marco Liefke nach dem Pokalfinalsieg der Volleyballer von Generali Haching in Halle/Westfalen. Zwar habe er geglaubt, dass er mit Haching erfolgreich sein wird, aber »dass wir so schnell einen Titel holen, habe ich zu Saisonbeginn nicht geglaubt.« so der freudestrahlende Hachinger Kapitän weiter.

Durch das 3:1 gegen den Moerser SC vor 9000 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion in Halle gewinnt Generali Haching den ersten Titel auf nationaler Ebene: Der DVV-Pokalsieger 2009 kommt aus Unterhaching. Seit Jahren gewinnt damit erstmals wieder ein Team, das ausschließlich mit deutschen Spielern in der Startformation ein Pokalfinale bestreitet.

Nervös ging es in die Partie gegen den MSC. Beiden Teams war die Anspannung anzumerken. Da man sich in der Vergabe der Fehler allerdings nichts schenkte, bot die Startphase trotzdem Spannung: 6:6 hieß es zu Beginn. Erst dann liefen beide Mannschaften zu normaler Form auf. Auf Seiten der Hachinger war es immer wieder Sebastian Schwarz, der über Außen punkten konnte. Besonders wichtig in dieser Startphase war Libero Ferdinand Tille, der den souveränen Mittelpunkt der Hachinger Abwehr bildete und damit immer wieder für Sicherheit sorgte. Die Führung wechselte ständig die Seiten. Angetrieben von den beiden Fanblöcken, die die Halle zum Hexenkessel machten, schenkten sich bis zum 14:14 beide Teams keine Punkte. Dann scheiterte Armin Dewes an Netzkante und Block der Moerser. Doch vorentscheidend sollte dieser Rückstand (14:16) nicht sein, weil Haching die nächsten Punkte in Serie erzielen sollte: Max Günthör wechselte zum Aufschlag. Bereits in der Bundesliga hatten die Moerser Probleme mit den Aufschlägen des Mittelblockers. Und so auch in diesem ersten Satz. Immer wieder versprang die Moerser Annahme und landete auf der Netzkante.

Diese Chancen ließ sich der Block um Dewes, Liefke und Schwarz nicht nehmen.

Erst beim 22:16 durfte Moers das nächste Mal rotieren. Am Ende doch sehr klar landete der erste Satz mit 25:17 bei den Bayern.

Ein anderes Bild bot sich dem Publikum dann im zweiten Abschnitt. Zwar legte Haching los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und zog gleich auf 5:0 davon, doch anscheinend dachte man sich dann, dass man die Moerser schon besiegt hätte. Fehler vor allem im Angriff ließen die Westfalen zurück in Satz und Partie kommen. Bei 9:10 ging die Grozer-Sechs sogar in Führung. Verwundert rieb man sich die Augen im bayerischen Fanblock. Nicht viel lief mehr zusammen beim Team von Mihai Paduretu. Und wie das in solchen Phasen ist, gelang den Moersern nahezu jeder Ball. Mit 19:25 ging der Satz an die Westfalen und die Partie war wieder ausgeglichen.

Für die Abschnitte drei und vier hatten sich die Hachinger dann den Titelgewinn vorgenommen. Vom ersten Ball an war den Spielern der Wille anzumerken. Auf Moerser Seite hingegen machte sich das Fehlen von Nikola Rosic bemerkbar. Der Libero hatte sich einen Nerv eingeklemmt und musste den Einsatz im Finale am morgen absagen. »Dann ist es schwer, wenn einem 50 Prozent der Annahme fehlen.« sagte SC-Trainer Georg Grozer nach der Partie. Und auch Hachings Kapitän Liefke fand Trost für den Gegner: »Der Ausfall des Liberos tut mir leid für Moers.« Trotzdem zeigte der MSC eine kämpferisch starke Leistung, konnte die Sätze drei und vier lange offen gestalten. Doch letztendlich war gegen die jetzt anlaufende Hachinger Angriffsmaschine kein Moerser Abwehrkraut gewachsen. Immer wieder Bakumovski aus dem Hinterfeld, Schwarz über Außen und vor allem Günthör und Dewes ließen die Hachinger Führungen wachsen. Nach 25:17 und 25:18 war der Jubel grenzenlos.

Die Mission »Mia samma dabei« war erfolgreich. Denn nicht nur die Hachinger siegten. Im Fünf-Satz-Krimi zuvor war auch der zweite bayerische Vertreter aus Vilsbiburg im Pokalfinale der Damen erfolgreich.

Keine Angst hat man in Unterhaching nun vor der anstehenden Partie in Düren. »Ich muss das der Mannschaft nicht sagen, dass wir Mittwoch spielen.« sagt Mihai Paduretu im Anschluss. Seitdem sich das Team zum Jahreswechsel zusammengesetzt und sich selbst Regeln auferlegt hatte, ist sich der Hachinger Trainer sicher, dass sie wissen, worum es geht. »Wir wollen den Sieg am Mittwoch bestätigen. Es ist uns nicht geholfen, wenn wir in Düren leichtfertig verlieren und den Pokalsieg damit schmälern.« versprach Marco Liefke.

Und auch zuhause in der Generali Sportarena wird am vergangenen Wochenende sicher der eine oder andere Sektkorken geknallt haben. Etwa 300 Fans erlebten den Pokalsieg ihrer Mannschaft beim public viewing in der Arena.

ag/qs

Artikel vom 11.03.2009
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