Freiwillige Feuerwehr hatte auch 2008 viel zu tun

Grünwald · Mitglieder dringend gesucht

Kommandant Thomas Lix (l.) und Bürgermeister Jan Neusiedl (r.) freuen sich über Neuzugang David Große (2. v. r.) und die Ehrungen für (v. l.) Anton Portenlänger, Christian Steininger und Katrin Sedlmair.  Foto: hol

Kommandant Thomas Lix (l.) und Bürgermeister Jan Neusiedl (r.) freuen sich über Neuzugang David Große (2. v. r.) und die Ehrungen für (v. l.) Anton Portenlänger, Christian Steininger und Katrin Sedlmair. Foto: hol

Grünwald · »Der erste und der letzte Einsatz 2008 waren Zimmerbrände ausgelöst durch Weihnachtsdekoration«, berichtete Kommandant Thomas Lix den rund 60 Floriansjüngern zur diesjährigen Hauptversammlung im Gerätehaus an der Hubert-Hopf-Straße.

Zu Beginn des Jahres zerstörte ein in Brand geratener Christbaum ein gesamtes Wohnzimmer, und im Dezember wurde durch einen Adventskranz ein Raum im Altenheim Römerschanz völlig verraucht. In beiden Fällen ist glücklicherweise den Bewohnern nichts Ernsthaftes zugestoßen. Als bedenklich betrachtete der Kommandant jedoch, dass die Leute die Notrufnummer nicht kannten und sich daher der Einsatz der Feuerwehr verzögerte.

Insgesamt rückte die Grünwalder Wehr im letzten Jahr 140 Mal aus und damit rund 30 Mal weniger als im Vorjahr. Dies lag vor allem daran, dass nicht so viele Sturmschäden zu verzeichnen waren. Trotzdem war die Wehr 19 Mal wegen Sturm im Einsatz. Spektakulär, aber glimpflich verliefen zwei Einsätze an der Isar, wo im Sommer zum einen ein Floß ans Baierbrunner Wehr krachte und ein anderes Mal ein Schlauchboot kenterte, wobei die Ausflügler mit dem Schrecken davonkamen. Nach Worten von Lix liegt aber die wahre Herausforderung für die Feuerwehren heute nicht in den Einsätzen, sondern beim Finden neuer Mitglieder.

Vor allem der zunehmende Druck im Beruf und wenig Freizeit für die Familie wirken sich darauf aus, dass sich die Menschen immer weniger im Ehrenamt einsetzen. Gleichzeitig wächst das Aufgabenspektrum der Feuerwehren und mit diesem die bürokratischen Hürden. »Regierung und Versicherungsträger müssen erkennen, dass sie mit dem Aufbau an Regularien das Grab des Ehrenamtes schaufeln«, betonte Lix. »Wir sind nicht Hansdampfen, die gerne mit dem roten Auto fahren, sondern haben soziales Bewusstsein!«

Er erklärte, dass die Freiwillige Feuerwehr kein Dienstleister ist, sondern dem Grunde nach eine Bürgerwehr. Das sollten auch die Bürger sehen, deren Anspruchsdenken stark zunimmt, wie er sagte. Herzlich dankte Lix der Gemeinde, die sich nach seinen Worten im letzten Jahr in einer schwierigen Situation für die Wehr einsetzte.

Die Bavaria Film GmbH überlegte ihre Werksfeuerwehr abzuschaffen. Damit wäre ein nicht zu schaffendes Pensum von zusätzlich rund 200 Einsätzen pro Jahr auf die Floriansjünger zugekommen.

Die Gemeinde konnte dies in Gesprächen mit der Firmenleitung abwenden. Bürgermeister Jan Neusiedl betonte, dass Grünwald hinter der Feuerwehr steht und deren ehrenamtliches Engagement zu schätzen weiß. Anschließend gab es zum kräftigen Applaus der Kameraden Ehrungen für Katrin Sedlmair für 10 Jahre aktiven Dienst, Paul Meyr und Christian Steininger für 25 Jahre und Anton Portenlänger für stolze 40 Jahre bei der Wehr.

hol

Artikel vom 11.03.2009
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