Mehr Kinder vor Einschulung: Ausbau der Nachmittagsbetreuung gefordert

Maxvorstadt · Ab Herbst wird’s eng

Planen einen neuen Hort: Daniela Keller, Schülermutter Carolin Graehl und Melanie Andre (v.l.) mit Schülern der Schwindschule. Foto: js

Planen einen neuen Hort: Daniela Keller, Schülermutter Carolin Graehl und Melanie Andre (v.l.) mit Schülern der Schwindschule. Foto: js

Maxvorstadt/Schwabing · Seit Jahren mangelt es in der Maxvorstadt an Betreuungsangeboten für Grundschüler. Im Herbst wird der Bedarf weiter steigen. Im Einzugsgebiet der Türken- und der Schwindschule werden nämlich deutlich mehr Kinder eingeschult als in den Vorjahren. Daniela Keller vom Verein »Schulfreunde Schwabing e.V.« plant deshalb, einen neuen Hort zu eröffnen.

Schulleiter Georg Häuser will zudem die Nachmittagsbetreuung an der Schwindschule weiter ausbauen.

An den Horten der Grundschulen in der Türken- und der Schwindstraße gibt es auch für das kommende Schuljahr wieder deutlich mehr Anmeldungen als vorhandene Plätze. »Im vergangenen Jahr wurden bei uns sogar 60 Kinder abgelehnt«, berichtet Stefan Pautler, Vorsitzender des Elternbeirats an der Türkenschule. Die von der Stadt jüngst beschlossene Änderung des Schulsprengels, nach der Kinder, die westlich der Barer Straße wohnen, nun nicht mehr an der Türkenschule, sondern an der Schwindschule angemeldet werden müssen, bringe für die Nachmittagsbetreuung jedoch keine Verbesserung.

Ohne die Sprengeländerung hätte zwar die Mittagsbetreuung an der Schule eingestellt werden müssen, »der entsprechende Raum wäre dann als Klassenzimmer benötigt worden.« Die Nachfrage an Betreuungsplätzen könne aber auch bei den derzeitigen Schülerzahlen nicht gedeckt werden. Hinzu komme, dass es für Geschwisterkinder eine Ausnahmeregelung gebe. Diese können als Gastschüler weiterhin an der Türkenstraße eingeschult werden und erhalten, wenn der Bruder oder die Schwester den Hort besuchen, dort ebenfalls einen Platz. »Deshalb stehen für die übrigen Kinder weniger Kapazitäten zur Verfügung«, so Pautler.

Doch auch an der Schwindschule, welche die zusätzlichen Schüler im Herbst aufnehmen wird, ist für eine ausreichende Nachmittagsbetreuung bislang noch nicht gesorgt. »Wir hatten schon immer lange Wartelisten«, sagt Hortleiterin Anneliese Umlauf. Für weitere Kinder habe die Einrichtung nicht genug Platz. Eva Volland, Sprecherin des Schulreferats, kritisiert: »Der Freistaat richtet zu wenig Ganztagsschulen ein, deshalb bleibt die Aufgabe der Kinderbetreuung an uns hängen.« Allerdings sei die Stadt bemüht, die Unterversorgung so weit wie möglich auszugleichen.

Auch Häuser ist sich des Problems bewusst. »Seit November engagiere ich mich dafür, eine Lösung zu finden«, so der Schulleiter. Geplant sei, in der Mittagsbetreuung eine zusätzliche Gruppe mit verlängerten Zeiten bis 16.30 Uhr anzubieten.

Zudem haben die »Schulfreunde Schwabing« vor, in der Schleißheimer Straße einen weiteren Hort für 30 Kinder aus den Grundschulen an der Schwind- und der Dachauer Straße einzurichten. »Die Chancen, dass wir am 1. September eröffnen können, stehen gut«, sagt Keller, die die Einrichtung betreiben wird. Räume seien bereits gefunden und das Schulreferat habe seine Genehmigung erteilt. Lediglich Detailfragen zur Finanzierung und baulichen Maßnahmen seien noch zu klären. Auch Häuser ist optimistisch. »Wenn beide Projekte verwirklicht werden, können wir den Mangel an Betreuungsplätzen weitgehend auffangen«, sagt er. Anmeldungen und weitere Informationen zum geplanten Hort unter Telefonnummmer 30 00 59 96. Julia Stark

Artikel vom 10.03.2009
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