Die Freunde Haidhausens e.V. starten trotz Winterwetter in den Frühling

Haidhausen · Gute Stadtteil-Freunde

Die Freunde Haidhausens trotzen jedem Wetter und erklären den Stadtteil hautnah – beim Italiener nebenan wird später weiterphilosophiert. 	Foto: ks

Die Freunde Haidhausens trotzen jedem Wetter und erklären den Stadtteil hautnah – beim Italiener nebenan wird später weiterphilosophiert. Foto: ks

Haidhausen · Auch tiefes Schneegestöber und eisige Temperaturen können den Kulturverein »Freunde Haidhausens e.V. nicht aufhalten, die Geschichte des Stadtteils zu erforschen. Am Samstag, 7. März, trafen sich sieben hartgesottene Münchner auf dem Orleansplatz um den 5. Stadtbezirk auf den Spuren des Franzosenviertels zu erforschen.

Trotz winterlichen Wetters starten die Freunde in die Frühlingssaison. Immer mit im Gepäck: historische Pläne und Karten, um den historischen Wandel im Viertel zu verdeutlichen. Vom Ostbahnhof geht es entlang der Wörthstraße ins sogenannte Franzosenviertel. Die Teilnehmer der Touren, die immer wieder thematisch wechseln, sind aber keineswegs nur Mitglieder des Vereins, sondern auch Neumünchner oder Einheimische, die das kostenlose Angebot nutzen wollen.

Was einfach aussieht, kann jedoch mittlerweile auf 30 Jahre Recherche in Stadtarchiven und Bibliotheken zurückgeführt werden. »Leider haben wir kein eigenes Vereinsheim, wo wir uns austauschen können, so haben die meisten der 125 Mitglieder viele Stadtteilschätze zuhause in ihren Wohnungen, aber wir versuchen sie in Ausstellungen immer wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen«, erklärt der erste Vorsitzende des Vereins Johann Baier.

Stilecht finden diese im Üblacker-Häusl ihr Zuhause, eine ehemalige Tagelöhner-Herberge, deren Wände so einiges über den Lehmabbau und die schlimmen Wohn- und Arbeitsverhältnisse vergangener Zeiten erzählen könnten.

Die Freunde Haidhausens suchen eben nach den verborgenen Anekdoten Haidhausens, doch weil das eigene Vereinsheim fehlt, trifft man sich nach den Führungen eben beim Italiener nebenan und philosophiert über die Vergangenheit des Viertels und die eben zu Ende gegangene Führung. Dass dabei auch die skurrilen Geschichten ans Tageslicht kommen, ist selbstverständlich. »An der Fassade des ehemaligen Postgebäudes am Orleansplatz gibt es zahlreiche schwarze Flecken im Gestein zu sehen. Dabei handelt es sich um aufgeschmolzenes Gestein, dass unter dem Druck eines Meteoriteneinschlags gebildet wurde«, klärt Baier auf. Auch die Tatsache, dass es in Haidhausen gleich drei Johanniskirchen gibt, sorgte auf so mancher Hochzeit schon für Verwirrung. Die Gäste standen schlichtweg vor der falschen Tür.

Auf den rechten Weg geht es hingegen wieder am Samstag, 14. März. Die Stadtteilreise führt diesmal »Vom Gasteig durch die Schloss-Allee zu den Haidhauser Lehmfeldern – von Taglöhnern und Geologen, von Adeligen und Klosterfrauen«. Treffpunkt ist die Gasteigkirche an der Inneren Wiener Straße gegenüber dem Gasteigkulturzentrum um 14.30 Uhr. Eineinhalb Stunden können sich dann Haidhausener und »Zuagroaste« vom Charme des eigenen Viertels verzaubern lassen. Bei jedem Wetter, wenn Petrus bis dahin kein Einsehen hat, helfen dann aber warme Gedanken an einen perfekten Frühlingsstart beim Spaziergang durch den 5. Stadtbezirk. ks

Artikel vom 10.03.2009
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