Ismaning · Retrospektive auf Endres

Elisabeth Endres’ Arbeiten bestechen durch kräftige Farben und Naturbeobachtungen. Foto:Museum

Ismaning · Mit einer Retrospektive auf das Werk der Malerin Elisabeth Endres stellt das Kallmann-Museum ab sofort bis Sonntag, 3. Mai, eine gesellschaftlich und sozial engagierte Künstlerin vor. Ihre gegenständliche Malerei wirkt realistisch und erinnert in ihrer Formensprache und Farbgebung an die Pop-Art von Andy Warhol oder Richard Hamilton.

Ähnlich wie Hamilton lässt sich die Künstlerin von den Ikonen der Mediengesellschaft und den aktuellen Ereignissen des Weltgeschehens zu ihren Bildern anregen. Hinzu kommen eigene Eindrücke der Künstlerin von der Lebenswelt der nordamerikanischen Ureinwohner und sensible Naturbeobachtungen. Spiegelungen, Überblendungen und Verdoppelungen brechen den Naturalismus ihrer Bilder auf. Oft fließt ganz unvermittelt abstraktes Formenvokabular ins gegenständliche Bild.

Die Arbeiten der Künstlerin bestechen durch ihre hohe Malkultur, leuchtende Farben und spannungsvolle Kompositionen. Die Ästhetik ihrer Bilder nutzt Elisabeth Endres um auf subtile, oft auch ironische Art und Weise brisante, kritische Aussagen einzubauen, wie den Umgang mit ethnischen Minderheiten und die Zerstörung der Umwelt. Die Inhalte ihrer Arbeiten entziehen sich dem flüchtigen Blick, denn eine Vernetzung von Assoziationen und Bildfragmenten bedeckt die Leinwand und eröffnet sich dem Betrachter oft erst bei gründlicher Betrachtung.

Die bewusste Verrätselung der Bildinhalte steht gegen eine klare Formensprache, und die brisanten Bildinhalte kontrastieren zur verführerischen Schönheit ihrer Werke. Mit Texten und Gedichten von verschiedenen Autoren, die sie ihren Bildern gegenüberstellt, erschließt sie eine weitere gedankliche Ebene ihrer Kunst. Mit dieser Vielschichtigkeit und der vom Betrachter geforderten Geduld bilden die Arbeiten von Elisabeth Endres einen deutlichen Gegenpol zur flüchtigen, leicht fasslichen medialen Bilderflut.

Artikel vom 10.03.2009
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